Bamberger Thema

Und? Schmeckt's, Frau Sowa? 5.07.2013
BA-Thema, Aktuelles, Soziales
Das fragt die Bamberger Flüchtlingsinitiative "Freund statt fremd" nicht nur die GAL-Stadträtin und Landtagskandidatin Ursula Sowa, sondern auch andere Prominente. Sie alle sind aufgefordert eine Woche lang von einem Asylbewerber-Essenspaket zu leben und ihre Erfahrungen zu schildern.

Hintergrund:

Asylsuchende werden nach dem Asylbewerberleistungsgesetz versorgt. Das sieht die Möglichkeit vor, nicht Geld für Lebensmittel auszuzahlen, sondern die Asylsuchenden direkt mit Lebensmitteln zu beliefern. Diese so genannten „Essenspakete“ können zwar von den Betroffenen über Bestelllisten in gewisser Weise beeinflusst werden (man kann z.B. anderes Fleisch als Schweinefleisch bestellen, Reis statt Nudeln, Fladenbrot statt Schwarzbrot o.ä.), aber dennoch ist dieses System deutlich von einer selbst bestimmten Ernährung entfernt.
Das Verschicken der Essenspakete von einer zentralen Stelle aus verursacht zudem einen hohen und kostspieligen Logistik-Aufwand, der finanziert werden muss, bzw. zu Lasten der Lebensmittelqualität geht. Gewinne macht so nicht einmal der örtliche Einzelhandel (wo die Flüchtlinge mit Geld einkaufen würden), sondern ein Logistiker andernorts. Und das System ist anfällig für Fehler und Qualitätsverluste – so wird immer wieder über Falschlieferungen, völlig fehlende Pakete und verdorbene, abgelaufene oder aufgetaute Lebensmittel geklagt. Das Essenspaket eines Monats ist nach Angaben des Freistaats Bayern circa 130 Euro wert.

Mehr über die Aktion von "Freund statt fremd" immer aktuell auf: essenspakete.wordpress.com

 

Ursula Sowa hat sich für die GAL bereit erklärt, an dem Experiment teilzunehmen.
Ihre Erwartungen formuliert sie im Vorfeld so:

Da ich die Esswaren nicht selber bestellen konnte, fühle ich mich jetzt schon entmündigt. Da ich sehr großen Wert auf eine gesunde, vitaminreiche Biokost -Ernährung lege, graut es mir jetzt schon vor vielen Dosen, Fertigprodukten und Weißmehlprodukten.  Ich weiß dann nicht, was ich mit den Produkten mach, die ich einfach nicht essen will. Verschenken ? Wegwerfen bringe ich auch nicht über´s Herz. Schleierhaft ist mir auch, wie frisches Gemüse und Obst eine ganze Woche halten sollen. Aber jetzt bin ich auch neugierig - und auf alle Fälle motiviert, Argumente zu sammeln, um diese unselige Praxis der Essenspakete abstellen zu können. Ach ja, auch auf die Menge bin ich gespannt. Ob man überhäuft wird oder ob es ganz wenig ist und wie ich mir das einteilen soll eine ganze Woche lang. Eine schreckliche Vorstellung.... wie auf einer einsamen Insel....

 

Täglich berichtet Ursula Sowa über ihre Erfahrungen auf Facebook: "Ursula Sowa"



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