Bamberger Thema

Landtagswahl:
Kein Mandat für die Bamberger Grünen,
aber erklecklicher Stimmenzuwachs
18.09.2013
BA-Thema, Aktuelles
In Bamberg hat Grün zugelegt, besonders im Stadtgebiet, hier sogar mit Rekordergebnis. Ursula Sowa erwies sich als Stimmenmagnet. Auf Bayernebene ist der Tod des oberbayerischen Zugpferds Sepp Daxenberger der Hauptgrund für Stimmenverluste.

Wahlanalyse von Andreas Lösche und Peter Gack

Das Bamberger Ergebnis:

Nimmt man die Gesamtstimmenzahl, dann haben die Grünen in Bamberg Stadt und Land ihr Ergebnis bei der Landtagswahl verbessern können: Gegenüber 2008 legten sie um über 3.100 Stimmen zu, umgerechnet wären dies etwa 0,8%. Damit festigt Bamberg neben Ansbach, Würzburg und Nürnberg weiter seinen Ruf als fränkische Hochburg der Grünen.

An Bamberg Stadt und Land lag es also nicht, dass das Hauptziel, nämlich endlich zweites grünes Landtagsmandat nach Oberfranken und in die Region Bamberg zu holen, gescheitert ist. Dazu reichte schlichtweg das oberfränkische Gesamtergebnis von 7,1% nicht aus - es hätten etwa 8,1% sein müssen, wonach es den Umfragen zufolge noch kurz vor der Wahl auch ausgesehen hatte.

Dieses Mandat wäre an Ursula Sowa gegangen, die einmal mehr enorm viele Stimmen sammeln konnte und am Ende auf Platz 2 unter den oberfränkischen Grünen landete. Somit ist sie erste Nachrückerin. Für Andreas Lösche reichte es am Ende nur auf Platz 4 der Liste, er hatte sich eigentlich den dritten Platz vorgenommen, diesen aber knapp verfehlt. Sein Erststimmenergebnis liegt mit 11,5% im Bereich dessen, was Ulrike Heucken bei der Bezirkstagswahl (11,8%) erreichte.

Aufgegangen ist in jedem Falle die Strategie, den Vorsitzenden der Grünen im Land, Andreas Lösche, im Stimmkreis Bamberg-Stadt ins Rennen um das Direktmandat zu schicken und Stadträtin Ursula Sowa dafür im Landkreis antreten zu lassen. Dies zeigt vor allem das erstklassige Zweitstimmenergebnis im Stimmkreis Stadt (inklusive Umlandgemeinden) mit satten 16,5% - hier war Ursula Sowa als Kandidatin auf der Liste ein wahrer Stimmenmagnet. Betrachtet man nur die Wahllokale der Stadt Bamberg ist das grüne Ergebnis mit 20,8% geradezu sensationell, mit zwei Prozentpunkten sogar vor der SPD, und bestes Wahlergebnis der GAL aller Zeiten!
Es konnten also nicht nur etliche Stimmen hinzugewonnen werden, diese Stimmen blieben zu einem Großteil auch in Reihen der hiesigen Grünen, was das Ziel war, um auf der oberfränkischen Liste Boden gut machen zu können. Der Anteil dieser Stimmen konnte um 4.200 gesteigert werden.

 

Das Bayern-Ergebnis:

Auch das bayernweite grüne Ergebnis verdient ein genaueres Hinschauen. Die von den Medien verantwortliche gemachten grünen Steuerpläne und die Veggi-Day-Initiative können in Bayern definitiv nicht ausschlaggebend gewesen sein. Wenn es darum gegangen wäre, hätten die Grünen in allen Bezirken bzw. Wahlkreisen annähernd gleich verloren.
Doch das ist nicht so. In sechs von sieben Regierungsbezirken hat Grün in Prozentzahlen zugelegt (wenn zum Teil auch wenig), aber vor allem bei den absoluten Stimmenzahlen sind deutliche Gewinne zu verzeichnen.
Lediglich in Oberbayern sind vor allem die Zweitstimmen komplett eingebrochen. Und das waren zum allergrößten Teil die Zweitstimmenwähler, die dem grünen Ausnahmepolitiker Sepp Daxenberger zu verdanken waren. Wie stark Sepp Daxenberger nach seinem Tod fehlt, zeigen vor allem die Ergebnisse in Berchtesgadener Land und in Traunstein. Im Berchtesgadener Land sind die Grüne von 20,8 % bei den Gesamtstimmen auf 10,4 % runter gegangen. Auch in Traunstein gab es auch erhebliche Verluste. Da Oberbayern der stärkste Regierungsbezirk ist, schlägt dies massiv beim bayerischen Endergebnis ins Gewicht und konnte auch das grüne Ergebnis derart nach unten ziehen.

 

Die Landtagswahl in Bamberg Stadt und Land in grünen Zahlen:

Ursula Sowa: 9.454 persönliche Stimmen

Andreas Lösche: 6.432 persönliche Stimmen

 

Die Highlights:

Domschule: 33,4% Zweitstimmen (davon 25% Ursula Sowa)

Briefwahl Oberhaid: 19,6% Erststimmen (Andreas Lösche)

 

Gesamtstimmen Grüne in den Stimmkreisen Bamberg Stadt und Land zusammen:

2008: 17.616

2013: 20.788 (+ 3.100)

 

Davon bei allen Bamberger KandidatInnen verbliebene Stimmen:

2008: 12.700

2013: 16.900 (+ 4.200)

 

Daraus wiederum bei den Bamberger DirektkandidatInnen verbliebene Stimmen:

2008: 11.600

2013: 15.800 (+ 4.200)

 

Mehr Infos:
Öffnet externen Link in neuem FensterZahlen aus dem Stimmkreis Bamberg

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.landtagswahl2013.bayern.de/


Weil's gar so schön ausschaut: Die Grafik zum Zweitstimmenergebnis der Grünen im Stadtgebiet Bamberg.


Zur Übersicht: Bamberger Themen
Meinungen zu dieser Webseite lesen und kundtun.

Hier den eigenen Kommentar eingeben

Bitte alle Felder ausfüllen. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.






CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz
Zur Spamvermeidung bitte das Wort aus dem
Feld oben in das Feld unten eingeben.
Wenn das Wort nicht lesbar ist,
bitte hier klicken.

*