BAmberger Thema

Sag mir, wie hältst du's mit der Artenvielfalt? 17.07.2014
Umwelt+Klima, Aktuelles, BA-Thema, Gertrud Leumer
Die Stadt hat eine "Strategie für Biologische
Vielfalt" beschlossen. Auf dem Papier liest sich
das toll, jetzt kommt es aber darauf an, dass
die Ziele auch umgesetzt wird. Die Muna, die
schon als fettes Gewerbegebiet gehandelt wird,
kann der erste Prüfstein sein.

Bericht aus dem Umweltsenat

Im letzten Umweltsenat stellte Dr. Gerdes von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bamberg die kommunale Biodiversitätsstrategie der Stadt Bamberg vor (Bamberger Strategie für Biologische Vielfalt). Dabei geht es um Maßnahmen der Stadt Bamberg zum Schutz der Artenvielfalt bis zum Jahr 2020. Gleichzeitig wurde auch das bisher Geleistete dargestellt.

Die GAL begrüßte ausdrücklich den informativen Bericht der Verwaltung und würdigte, dass trotz extrem knapper Mittel und Personalknappheit im Naturschutz in Bamberg schon vieles erreicht worden ist.

Nichtsdestotrotz sind wir aber der Meinung, dass es noch lange nicht an der Zeit ist, sich zufrieden zurückzulehnen, sondern dass noch sehr viel mit allen beteiligten Akteuren (Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Ämter in der Verwaltung und in staatl. Behörden, Stadtrat usw.) getan werden muss, um das selbst gesteckte, ehrgeizige Ziel zu erreichen. Es ist also wichtig, dass dieses Papier nicht ein weiterer theoretischer Papiertiger wird, sondern dass er ab sofort mit Leben gefüllt und umgesetzt wird.

 

Folgende Punkte könnten nach Meinung der GAL sofort umgesetzt werden, ohne viel Geld zu kosten:

  • Extensivierungsmaßnahmen des Gartenamts: vor allem ökologisches Grünflächenmanagement beim Straßenbegleitgrün, aber auch im ganzen Stadtgebiet, d. h. erst mal die Pflege zurück fahren und einfach mehr wachsen lassen
  • Entsiegelung statt Versiegelung: z.B. wurden vor Kurzem im Gewerbegebiet an der Kärntenstraße riesige Flächen zuasphaltiert, um als Stellflächen für Autohäuser zu dienen (die hätte man auch naturnah gestalten können)
  • 10% des Stadtforstes aus der forstwirtschaftlichen Nutzung nehmen
  • Schließlich ist es der GAL besonders wichtig, dass das in vielen Köpfen schon fertige (in Wahrheit aber eben nur dort und nicht mal als Plan vorhandene) Gewerbegebiet Muna mit gewünschten 200 ha am besten gar nicht, auf keinen Fall allerdings in dieser Dimension verwirklicht wird. Diese Fläche wäre völlig überdimensioniert, wenn man auch noch bedenkt, dass die Muna aus naturschutzfachlicher Sicht u. a. wegen der Sandmagerrasenflächen zu den wertvollsten Arealen im Stadtgebiet zählt. Ganz zu schweigen von der Abtrennung eines perfekten Naherholungsgebiets von einem komplett neuen Stadtteil.

Deswegen mein Appell an alle im Stadtrat vertretenen Fraktionen, konstruktiv an diesem einstimmig verabschiedeten Konzept mitzuarbeiten und dafür auch die entsprechenden Mittel bereit zu stellen.

Gertrud Leumer

Sitzungsvortrag im Bürgerinformationssystem der Stadt:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttps://bamberg.sitzung-online.org/pi/vo020.asp?VOLFDNR=3622&options=4

 



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