BAmberger Thema

Stadt verstößt gegen eigenes Ortsrecht 2.12.2014
Umwelt+Klima, Aktuelles, BA-Thema, Presse-Mitteilung
GAL kritisiert hohen Salzanteil in Winterstreukisten und fordert Alternativen

Pressemitteilung

Verstößt die Stadt gegen ihr eigenes Ortsrecht und stiftet auch ihre BürgerInnen dazu an? Anders ist es eigentlich nicht zu umschreiben, wenn man den Inhalt der Streukisten in Bambergs Straßen anschaut, die vom städtischen Entsorgungs- und Baubetrieb EBB befüllt werden und aus denen viele BambergerInnen sich bedienen. Dort drin befindet sich ein Gemisch aus Splitt und Salz – wobei das Salz ca. 25 bis 30 Prozent ausmacht. Aber gerade das ist verboten, denn laut Ortssatzung der Stadt Bamberg darf kein Tausalz auf Bambergs Gehwegen ausgebracht werden. Diesen Zustand kritisiert nun GAL-Stadträtin Gertrud Leumer in ihrem jüngsten Antrag als „unhaltbar“ und fordert, dass nach Alternativen gesucht wird.

Die Umweltschäden, so Leumer, seien hinlänglich bekannt: Salz setzt sich im Boden fest, verändert den Nährstoffhaushalt und verhindert, dass Bäume und andere Pflanzen ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. „All das zeigt sich erst im Sommer, wenn Bäume einen vertrockneten Eindruck und sich ihre Blätter an den Rändern braun färben. Sie werden anfällig für Infektionen durch Pilze und Bakterien.“ Außerdem würden Hunde und Katzen unter Streusalz leiden, auch Flüsse, Bäche und andere Gewässer nähmen Schaden.

Die umweltpolitische GAL-Sprecherin will erreichen, dass die Stadt offensiv über das Verbot von Auftausalz auf Bambergs Gehwegen informiert, nicht nur die BürgerInnen, sondern ebenso die professionellen Hausmeisterfirmen und Winterdienste. „Auch die Geschäfte, die Streusalz verkaufen, müssen darauf hingewiesen werden, dass sie damit zu Rechtsverstößen anleiten. Stattdessen sollten sie vorhandene Alternativen wie Sand, Granulat und Sägespäne anbieten oder die zahlreichen Streumittel, die das Umweltbundesamt empfiehlt und mit dem Blauen Engel zertifiziert hat.“ Besonderen Wert legt Leumer darauf, dass der EBB künftig selbst mit gutem Beispiel voran geht und seine Streukisten korrekt befüllt, also mit Streugut ohne Salzanteil.

sys

Öffnet externen Link in neuem FensterÜbersicht über alternative Streumittel, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind.



Zur Übersicht: Archiv der Bamberger Themen