BAmberger Thema

Gartenstädter pochen auf Naherholungsgebiet 19.06.2015
Umwelt+Klima, Aktuelles, BA-Thema, Konversion, Presse-Mitteilung
Öffentliche Fraktionssitzung der GAL in der Gartenstadt: Die BürgerInnen sind skeptisch gegenüber dem Erhalt des Golfplatzes auf dem Konversionsgeläne. Und sie wünschen sich einen direkten Zugang nach Schloss Seehof.

Pressemitteilung

Golfplatz und Hauptsmoorwald waren ein zentrales Thema bei der öffentlichen Fraktionssitzung der GAL-Stadtratsfraktion in der Gartenstadt. Dabei betonten Gartenstädter BürgerInnen, wie wichtig für sie das vom Golfclub genutzte Gelände als Naherholungsgebiet ist. Weitgehende Forderungen zielen auf ein Aus für den Golfplatz und auf eine uneingeschränkte Nutzung des Waldstücks für alle BürgerInnen. Moderatere Stimmen können sich den Erhalt des Golfbetriebs in seiner jetzigen Form vorstellen, befürchten aber ein abgeschlossenes Gebiet nur für die Golfspielenden. Bei einem Fortbestand des Golfplatzes fordern sie eine schriftliche Zusicherung für die Zugangsmöglichkeit aller BürgerInnen. Die jüngsten Äußerungen des Brose-Inhabers Michael Stoschek, der den Golfclub qualitativ verbessern will, sorgen für große Skepsis.

Peter Gack von der GAL-Stadtratsfraktion warnte in dem Zusammenhang vor noch ganz anderen möglichen Nutzungsgedanken für das Golfplatz-Areal: „Bei diesem Stück Hauptsmoorwald handelt es sich nicht um naturgeschützten Bannwald“, klärte er auf, „und es gab durchaus schon das Ansinnen, hier ein Gewerbegebiet zu etablieren. Diese Alternative wäre noch viel schlechter für die Gartenstädter BürgerInnen.“ Die GAL setze vielmehr darauf, den Nutzungskonflikt zwischen Naherholungsgebiet und Golfbetrieb zu bearbeiten und nach Lösungen zu suchen.

Dass diese möglich sind, davon hatten sich die GAL-StadträtInnen kurz vor der Fraktionssitzung bei einer Ortsbegehung am Golfplatz überzeugt. „Wir haben den Eindruck gewonnen, dass der Golfclub explizit keinen elitären und nach außen abgeschlossenen Betrieb möchte, sondern bürgernah bleiben und ein Miteinander mit weiteren NutzerInnen des Waldes organisieren will“, fasste Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa zusammen und sieht gute Chancen für Vereinbarungen, die alle zufrieden stellen. Sie wies außerdem darauf hin, dass mit einer hoffentlich baldigen Öffnung des gesamten Konversionsareals sich noch viele weitere Grünflächen und Naherholungsmöglichkeiten für die Gartenstadt ergeben.

Die Kritik, dass es noch unter Federführung der Amerikaner und unter der Regie der Autobahndirektion zu unnötigen Baumfällungen am Golfplatz gekommen sei, nahmen die GAL-Stadträte auf und wollen dies weiterverfolgen. Ebenso wollen sie die Verwendung von Spritz- und Düngemitteln auf dem Golfplatz genauer prüfen lassen, wozu bei der Ortsbesichtigung noch viele Fragen offen geblieben waren.

Die GartenstädterInnen wünschen sich außerdem einen direkten Zugang nach Schloss Seehof, entweder per Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Autobahn oder per Unterführung. Die GAL will dies im demnächst zur Debatte anstehenden Rahmenplan verankern. Das für Fußgänger hinderliche Parken in der Hauptsmoorstraße auf dem Gehweg will der verkehrspolitische GAL-Sprecher Peter Gack zum Gegenstand eines Antrags machen.

Von den BürgerInnen vorgebrachte Themen waren außerdem der Bahnausbau, die Wohnungen auf dem Konversionsgelände, insbesondere in der Pines-Area, die Nahversorgung in der Gartenstadt, sowie die aus ihrer Sicht zu hohe Regelgeschwindigkeit auf dem Berliner Ring von 70 km/h.

sys



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