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GAL sagt Nein zum Haushalt 2016 16.12.2015
Finanzen, Aktuelles, BA-Thema
Auch wenn die GAL einige positive Spuren hinterlassen konnte und auch wenn es diesmal keine Riesengräuel gibt, zustimmungsreif ist der Haushalt 2016 aus grüner Sicht trotzdem nicht. Denn es wird wie seit Jahren auf Kosten künftiger Generationen gewirtschaftet.

Bericht von den Haushaltsberatungen

500.000 Euro hätten die GAL-Anträge unterm Strich – wären sie denn alle angenommen worden – eingespart. Leider aber wurden alle die Vorschläge der GAL, welche Einnahmen der Stadt erhöht oder Ausgaben vermindert hätten, von der Stadtratsmehrheit abgelehnt. Diese gab sich stattdessen lieber auf eine Füllhorn-Tour mit kurzfristigen Wählerbeglückungstendenzen zu Lasten der Haushaltsausgleichsrücklage. Nachhaltig ist das nicht. Und deshalb wird die GAL dem Haushalt 2016 nicht zustimmen.

 

Folge diese Haushaltspolitik ist die weiter voran schreitende Verschuldung. Es sieht nur so aus, als gäbe es 2016 keine Nettoneuverschuldung. Der Schuldenstand des städtischen Haushalts bleibt zwar bei 29 Millionen. Doch tatsächlich macht die Stadt für die Konversion hohe Schulden (in einem eigenen Sonderhaushalt), so dass zu den 29 faktisch noch mal 8 Mio hinzukommen.

Außerdem gelingt der Haushaltsausgleich nur, weil man die Rückzahlung eines Darlehens der Stadtbau GmbH in Höhe von mehr als 2 Mio "verbrät", d.h. man verzehrt Vermögensgegenstände. Und: Die Stadtwerke müssen sich in Schulden stürzen, um ihre Erhaltungsinvestitionen zu tätigen. Grund: Die Stadt melkt die Stadtwerke jährlich mit einer Gewinnausschüttung von netto 2 Mio Euro. Das führt jetzt schon zu einem Substanzverzehr bei den Werken und zu drastischen Einsparbemühungen.

Mit ihren eingesparten 500.000 Euro hätte die GAL Schulden getilgt oder die Gewinnausschüttung der Stadtwerke wenigstens vermindert.

 

Hier die einzelnen Anträge der GAL und das Ergebnis:

Verwaltungshaushalt:

(Aufgabe ... GAL-Antrag ... Verlauf und Ergebnis Haushaltsberatungen)

  • Integration und Asylsozialarbeit ... +50.000 Euro ... Anträge mehrerer Fraktionen, GAL mit 50.000 Euro am höchsten; am Ende Kompromiss 40.000 Euro
  • Lärmsanierung Klassenzimmer ... +30.000 Euro ... abgelehnt; Lärmsanierung soll laut Kämmerer bei Gesamtsanierungsbudget für Schulen berücksichtigt werden
  • Globalbudget Kultur ... +10.000 Euro ... CSU/SPD-Antrag auf +54.000 Euro einstimmig angenommen
  • Fonds „Obere und Untere Gärtnerei“ ... +20.000 Euro ... CSU-Antrag auf Gartenpädagogik 5.000 Euro; Ergebnis: 15.000 Euro für beides
  • Zuschuss Zirkus Giovanni ... +20.000 ... Nach Verhandlungen Ergebnis: +10.000 Euro
  • Unterstützung innovativer Wohnprojekte ... +20.000 Euro ... abgelehnt
  • Zuschuss Projekt Löwenzahn ... +20.000 Euro ... Nach Verhandlungen Ergebnis: 10.000 Euro

Alle GAL-Vorschläge, Ausgaben zu mindern, z.B. weniger Aufwandsentschädigung für StadträtInnen (-50.000 Euro) oder Zuschusskürzung für den Tourismus&Kongress-Service (-70.000 Euro), oder Einnahmen zu mehren wie etwa durch eine Erhöhung der Parkgebühren um 10% (+85.000 Euro) wurden abgelehnt.

Vermögenshaushalt:

(Aufgabe ... GAL-Antrag ... Verlauf und Ergebnis Haushaltsberatungen)

  • Spielplatz Koppenhofkaserne ... +50.000 Euro ...
  • und Spielplatzetat allgemein ... +40.000 Euro ... Anträge auch von anderen Fraktionen; Ergebnis: insgesamt Erhöhung um 100.000 Euro, ohne Priorität für einen bestimmten Spielplatz
  • Fahrradwegenetz ... +170.000 Euro ... abgelehnt

Die Einsparvorschläge der GAL im Vermögenshaushalt betrafen das Weltkulturerbe-Dokumentationszentrum in den Unteren Mühlen, wo die GAL nur Planungskosten in Höhe von 70.000 Euro finanzieren wollte. Mehrheitlich wurden jedoch knapp 1 Mio Euro im Haushalt bzw. als Verpflichtungsermächtigung bereitgestellt und jährliche Folgekosten von 130.000 Euro akzeptiert.
Die Lautsprecheranlage für die Sandkerwa – im Haushaltsentwurf noch als Investition mit 100.000 Euro veranschlagt – wollte die GAL ganz einsparen. Ergebnis der Stadtratsmehrheit: 30.000 Euro wurden als mögliche Mietkosten in den Verwaltungshaushalt geschoben, in der Hoffnung auf Spenden und Sponsoren. Die für eine Sanierung von Schloss Geyerswörth vorgesehene erste Rate in Höhe von 600.000 Euro wollte die GAL um 300.000 Euro kürzen – abgelehnt.

pega / sys

 


Andreas Hermsdorf pixelio.de


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