BAmberger Thema

Findlinge gegen findige Autofahrer 9.06.2016
Verkehr, Aktuelles, BA-Thema
Die Serpentinen im Teufelsgraben sind nun gefeit vor wildem Parken.

Man sollte meinen, dass es im Teufelsgraben kein Problem mit parkenden Autos gibt, denn an dem serpentinenförmigen Sträßlein, das sich zwischen Wiesen bergauf zur Lorbersgasse schlängelt, kommt schon motorisierter Gegenverkehr nur mit Mühe aneinander vorbei. Aber nein, auch da stellten über Jahre hinweg noch Autofahrer*innen ihre Pkws am Straßenrand und halb in der Wiese ab.

Vor über zwei Jahren wurde dieses wilde Parken bereits in der Rathaus-Arbeitsgruppe „Routinegespräch Verkehr“ thematisiert. Man erwog, dort Findlinge zu platzieren, um das Autoabstellen unmöglich zu machen. Auch GAL-Stadträtin Ursula Sowa setzte sich für diese Lösung ein. Doch der zuständige Entsorgungs- und Baubetrieb zog erst mal den Kopf ein, denn ein Gerichtsverfahren war anhängig, das sogar das Oberlandesgericht beschäftigte.

Streitgegenständlich waren Findlinge weiter oben am Teufelsgraben, die bei einem Ausweichmanöver ein Auto beschädigten. Bzw. wird es wohl eher so gewesen sein, dass das Auto gegen den Findling fuhr und sich selbst beschädigte, denn Findlingen ist bekanntermaßen eine ausgeprägte Unbeweglichkeit zueigen. Die Fahrerin des verschrammten und/oder verbeulten Autos jedoch sah die Verkehrssicherungspflicht der Stadt verletzt und wollte Schadensersatz. Wie genau der Streit ausging, weiß die GAL zwar nicht, der Prozess endete jedenfalls vor dem OLG mit einem Vergleich.

Und für den EBB und die Stadtverwaltung war danach klar, dass man Findlinge nicht so einfach ungestraft an den Straßenrand legen kann. Aber Metallpfosten (wegen des Landschaftsbilds in der Farbe Anthrazit) und versehen mit reflektierenden weiß-rot-weißen Banderolen (wegen der Verkehrssicherungspflicht auch nächtlicherweise) – das konnte sich der EBB nun vorstellen. Sie wurden inzwischen angebracht.

Und dazwischen wurden auch noch ergänzend Findlinge in Reih und Glied angeordnet. Gut so, denn sonst hätten findige Autofahrer*innen die Zwischenräume wahrscheinlich wieder als Parkbuchten interpretiert.

sys


Teufelsgraben - heute

Dieselbe Stelle vorher, mit parkenden Autos


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