BAmberger Thema

Grüne wollen breiteres Unterstützungsangebot für Heranwachsende 4.09.2017
Soziales, Aktuelles, BA-Thema, Presse-Mitteilung
Kurzzeit-Notunterkünfte bieten für junge Erwachsene eine niedrigschwellige Hilfe in Krisensituationen

Pressemitteilung

Ein eskalierender Streit mit der Familie, ein schwerer Schicksalsschlag – Krisensituationen, in denen Heranwachsende und junge Erwachsene (18+) kurzfristig Halt und Stabilität benötigen. In solchen akuten Notsituationen bieten Kurzzeit-Notunterkünfte für junge Erwachsene eine schnelle und unbürokratische Übernachtungsmöglichkeit.

In Bamberg fehlt es aktuell an solch einer niedrigschwelligen Anlaufstelle, wie GAL-Stadtrat Dr. Tobias Rausch im Gespräch mit Bamberger Streetworker*innen feststellte. „In problematischen Lebenslagen bieten Notunterkünfte nicht nur die dringend benötigte Übergangslösung, sondern helfen auch dabei, die Unterstützungsbedarfe der Jugendlichen zu ermitteln, Kontakt zu ihnen aufzubauen, ihnen Erstberatung zu geben und in weiterführende Hilfeangebote zu vermitteln“, so Rausch. Oft werde durch solche Kurzzeitaufenthalte der Anstoß zur Auseinandersetzung mit realistischen Lebensperspektiven gegeben. In einem Antrag der GAL wird die Stadtverwaltung dazu aufgefordert, eine Einschätzung über den vorhandenen Bedarf einzuholen und dem Jugendhilfeausschuss weiterführende Handlungsvorschläge vorzulegen.

Ein Blick nach Nürnberg zeigt indes, wie eine solche unbürokratische Schlafstelle gestaltet werden kann. Das Öffnet externen Link in neuem FensterSleepIn ist eine Kurzzeit-Notunterkunft für junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren und wird in gemeinsamer Trägerschaft von Schlupfwinkel e.V. und dem Jugendamt Nürnberg betrieben. Die Teileinrichtung bietet eine niedrigschwellige Ergänzung des Kinder- und Jugendnotdienstes zu seinen Inobhutnahmeeinrichtungen. Die Jugendlichen suchen selbstständig und spontan das SleepIn auf. Dort werden neben der Sicherung der Grundbedürfnisse auch Beratung und Unterstützung zur Auseinandersetzung mit ihrer Situation durch Pädagog*innen angeboten.

Hannah Witzenrath



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