Was zäh mit einem GAL-Antrag begann, wird jetzt im Rathaus-Journal (Nr. 16/2018, Seite 11) stolz gefeiert: Die Stadt Bamberg wird im Papieratlas-Städteranking 2018 als „100-Prozent-Stadt“ geführt. Konkret werden drei Bereiche angeführt, in denen die Stadt Bamberg punkten konnte:
- Die Stadt Bamberg setzte im Jahr 2017 in der Verwaltung 100 % Recyclingpapier mit dem Blauen Engel ein.
- Es gibt eine verbindliche Vorgabe, dass öffentliche Schulen Recyclingpapier mit dem Blauen Engel verwenden müssen.
- Zudem werden mehr als 50 % der städtischen Publikationen auf Recyclingpapier gedruckt.
Die GAL hatte bereits im Jahr 2013 beantragt, dass die Stadt ihren Papierverbrauch einschränken und auf umweltfreundlich umstellen solle. Auch der Bamberger Verein Change e.V. (CHAncen Nachhaltig Gestalten) war damals aktiv und leistete Überzeugungsarbeit. Über Jahre ist die Sache nun gereift und hat sich offenbar durchgesetzt.
Doch noch immer ist Luft nach oben, denn unter den ausgezeichneten Städten befindet sich Bamberg noch nicht. Hier muss man Sonderpunkte sammeln, etwa wenn man Zuwendungsempfänger zum Gebrauch von Recyclingpapier anhält oder auch das Stadtoberhaupt selbst seine Korrespondenz mit dem Blauen Engel krönt. Das Motto der Stadt muss also lauten: Gut so, aber weiter machen!
Und ein bisschen Skepsis lässt auch die Bamberger Tabelle im Papieratlas aufkommen, in welcher der Papierverbrauch der Schulen mit „n.e.“ angegeben ist ( = nicht erfasst). Das bedeutet hoffentlich nicht, dass die Recyclingquote am Ende nur „auf dem Papier“ steht.
sys