BAmberger Thema

Kleine Pedaltritte zu einer fahrradfreundlicheren Stadt 26.10.2011
Verkehr, Aktuelles, Peter Gack, BA-Thema
Im Stadtrat wurde der dritte und letzte Teil
des GAL-Antragspakets "Kopf an - Motor
aus ... und Füße in die Pedale" behandelt.
Es gibt nette kleine Ergebnislein.

Wie mühsam es ist, die Verlautbarungen der Stadtspitze für eine bessere Fahrradinfrastruktur in Bamberg mit der Realität im Verwaltungshandeln in Einklang zu bringen, zeigt die Behandlung des großen GAL-Fahrradantrags "Kopf an – Motor aus …. und Füße in die Pedale" - Anträge für ein fahrradfreundliches Bamberg aus dem Jahr 2010.

In drei Teilabschnitten wurden die 12 Anträge der GAL behandelt, immerhin mit wachsender Sensibilität für das Thema. So ist aufgrund der GAL-Initiative zwar nicht der große Wurf gelungen und die "Sonntagsreden" des Oberbürgermeisters in Sachen Fahrrad konnten damit auch noch nicht umgesetzt werden, aber kleine Erfolge sind zu verzeichnen.


  • Ergegnis des Antrags "Die Stadtverwaltung radelt als Vorbild voran" ist nunmehr, dass Pedelecs als Dienstfahrräder angeschafft wurden und dass sich die Stadtverwaltung der Interessen ihrer radelnden Mitarbeiter annimmt und mit einem Fragebogen erst einmal den status quo und die Bedürfnisse abklopft. Das GAL-Ansinnen, dass auch den Beschäftigten der Bamberger Firmen das Radln zur Arbeit schmackhafter gemacht werden sollte, verfing sich dann schon eher in Allgemeinplätzen. Grundsätzlich befürworten die Wirtschaftsförderung und das Umweltamt die GAL-Vorschläge, die Verwaltung zieht aber keine Konsequenzen. So wurde vereinbart, dass die Verwaltung hierzu bis zur nächsten Sitzung noch konkrete Vorschläge unterbreiten soll, wie das Ziel erreicht werden könne.
  • "Bike 2 school = cool" lautet ein Antrag, der das mehr und mehr um sich greifende Mama-Taxi wieder durch eigene Pedalkraft der Schülerinnen und Schüler ersetzen sollte. Die Verwaltung sieht Ansatzpunkte in der Verkehrserziehung und sichert zu, dass die in Schulweganalysen aufgespürten Gefahrenstellen zeitnah behoben werden. Die GAL findet den trockenen Begriff "Verkehrserziehung" nicht sonderlich prickelnd, und Verwaltung und Polizei wurden aufgefordert, hier etwas mehr Phantasie walten zu lassen, um das Thema "Mit dem Fahrrad sicher zur Schule" für Jugendliche attraktiver zu gestalten.
  • Ganz schwer tun sich Verwaltung und Stadtratsmehrheit mit der Vorstellung, älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern das Radln überhaupt erst einmal beizubringen. Denn es ist schlicht und einfach so, dass es Menschen im Erwachsenenalter gibt, die gar nicht Fahrrad fahren können und/oder die sich zu unsicher fühlen. Hierzu wollte die GAL ein Konzept "Umsteigen leicht gemacht", dass u.a. beispielsweise ein Fahrradkurs bei der Volkshochschule in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeauftragten angeboten wird. Hier überwogen (noch) die Bedenkenträger im Stadtrat und auch bei der Volkshochschule, und das Ansinnen wurde erstmal als Anregung in das VHS-Kuratorium verwiesen. Naja, immerhin wird der Seniorenbeauftragte im Jahr 2012 gezielt einen Radlerausflug für Senioren anbieten.

Man sieht wie mühsam es ist, beim Radfahren in Bamberg schnell vorwärtszukommen....

Peter Gack



Dieter Schütz pixelio.de


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