BAmberger Thema

Mit dem Alter kommt die Weisheit! 14.11.2011
Soziales, Aktuelles, Peter Gack, BA-Thema
Dann müsste Bamberg ja demnächst nur so
vor Weisheit strotzen, wie die neueste Be-
völkerungsprognose zeigt! Im Moment wirkt
die Altenhilfeplanung allerdings eher pubertär.

Hintergrundbericht


Der Familiensenat schiebt seit Jahren echte durchgreifende Maßnahmen in der Altenhilfe vor sich her. Eine personelle Veränderung macht Hoffnung, dass in Zukunft die Altenpolitik, die sich in Bamberg in "Seniorenunterhaltung" erschöpft, ergänzt wird durch konzeptionelle und strukturelle Arbeit.

Betrachtet man die Bamberger Zahlen für die jüngste regionalspezifische Bevölkerungsvorausberechnung des Bayer. Stat. Landesamtes (Anklicken für den Downloadhier als pdf-Datei zum Download) ist schnell augenscheinlich, dass in Sachen Seniorenpolitik in Zukunft mehr getan werden muss, als bisher.

Die Alterspyramide (siehe Grafik) weist in der Bevölkerungsgruppe der 60- bis unter 75-Jährigen in den kommenden Jahren eine Zunahme von ca. 11.200 Personen auf 15.000  (+33%)  aus und die Gruppe der über 75 jährigen wächst von 7.500 auf 9.000 (+20%).

Im Jahr 2030 werden die über 65-Jährigen um insgesamt ein ganzes Viertel mehr werden (+25,5%) und der Anteil der über 60-Jährigen in Bamberg wird bei 34 % liegen, d.h. jede/r Dritte/r BambergerIn wird im Jahr 2030 über 60 Jahre alt sein.

Zwar gehört Bamberg zu den wenigen Regionen in Oberfranken, deren Bevölkerungszahl insgesamt relativ konstant bleiben wird (es wird sogar ein leichtes Wachstum prognostiziert), aber die Zunahme des Anteils der älteren Mitbürger macht es aus Sicht der GAL notwendig, dass in Zukunft wesentlich mehr getan werden muss, als "Animationsprogramme für rüstige Oldies" aufzulegen. Dazu wurden auch bereits vor einigen Jahren mit der Altenhilfeplanung Maßnahmenvorschläge unterbreitet.

Dringend erforderlich ist aus Sicht der GAL die Entwicklung stdtteilbezogener Unterstützung, damit ein Leben im  Alter auch im Stadtteil weiter möglich bleibt. Wir müssen außerdem dringend dafür sorgen, dass die Nahversorgung in den Stadtteilen nicht wegbricht und dass wir neue Wohnformen unterstützen, die auch ein generationenübergreifendes Miteinander fördern und stärken.

Im Familiensenat Anfang November gab es eine Vorstellung der Maßnahmen für das Jahr 2012. Neben den altbekannten Maßnahmen - Dauerbrenner wie Seniorenwanderungen und die x-te Erstellung von Informationsbroschüren - sollen 2012 aber auch generationsübergreifende Angebote in Zusammenarbeit mit den Trägern der Offenen Jugendarbeit konzeptioniert werden und für die Initiierung eines Seniorencafes Kooperationspartner gefunden werden.

Die GAL begrüßt, dass ein bisschen was voran geht, stellt aber auch fest, dass viele Maßnahmeempfehlungen immer noch einer Umsetzung harren. Dazu gehören beispielsweise die Einrichtung von Senioren-Stadtteilbeauftragten, die Einrichtung von Stadtteilcafes, die Vernetzung von Unterstützungsleistungen, welche den Verbleib im häuslichen Umfeld ermöglichen und die Einrichtung von sozialraum-/stadtteilbezogenen "Runden Tischen" von Trägern der Altenarbeit.  Die GAL hat deshalb angeregt, dass zur politischen Unterstützung der Seniorenbeauftragten der Seniorenbeirat der Stadt Bamberg, der auch mit Stadträten besetzt ist, die Forführung der Altenhilfeplanung konzeptionell begleiten soll.

Wir sind gespannt, ob wir es noch vor 2030 schaffen werden, hier ein Stück weiter zu kommen.

Peter Gack



Bevölkerungspyramide für Bamberg aus der regionalspezifischen Bevölkerungsvorausberechnung des Bayer. Stat. Landesamtes


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