BAmberger Thema

Stadtwerke steigen aus Brunsbüttel aus! 2.12.2011
Umwelt+Klima, Peter Gack, BA-Thema, Atomausstieg, Aktuelles
Die Stadtwerke steigen nun doch aus dem
geplanten Kohlekraftwerksbau aus. Und sie
investieren Millionen mehr als geplant in
erneuerbare Energien. Ein Quantensprung,
der GAL-Stadtrat Peter Gack zum Jubeln bringt.

Was vor einem halben Jahr noch nicht möglich erschien, fand jetzt wie ein Adventswunder statt: Die jüngste Aufsichtsratssitzung hat neue Weichen in der Energiepolitik der Stadtwerke gestellt. Mit großer Mehrheit verabschiedete sich der Aufsichtsrat vom Projekt Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel. Und zudem werden bereits im kommenden Jahr über 3 Millionen Euro in den Bau von Erneuerbare-Energie-Anlagen investiert, flankiert von weiteren Investitionen in Wärmeprojekte.

Nicht zuletzt unter dem Druck der Öffentlichkeit und den Anträgen der GAL-Stadtratsfraktion hatte sich bereits der Umweltsenat in seiner Sitzung im Oktober mit der Beteiligung der Stadtwerke an einer Planungsgesellschaft für das Steinkohlekraftwerk Brunsbüttel auseinandergesetzt. Das dort vereinbarte Vorgehen, zuerst noch einmal den Aufsichtsrat der Stadtwerke mit dem Thema zu befassen, wurde nunmehr umgesetzt und dabei definitiv beschlossen, das Projekt Kohlekraftwerk Brunsbüttel nicht mehr weiterzuverfolgen. Der Geschäftsführung wurde aufgefordert, die Anteile an der Planungsgesellschaft zu einem geeigneten Zeitpunkt zu veräußern bzw. in ein alternatives Projekt auf Basis erneuerbarer Energien umzuwandeln.

Damit wurde ein schwerer Klotz weggeräumt, der dem Ziel einer autarken Energieversorgung in der Region Stadt und Landkreis Bamberg, wie es die Klimaallianz vorsieht, im Weg stand. Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die nach Ansicht der GAL auch aus wirtschaftlicher und energiepolitischer Sicht einen solchen Schritt längst überfällig erscheinen lassen. Mit diesem Beschluss wird der Weg frei für den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Und das wurde auch gleich mit Leben gefüllt. Während im Sommer noch von schlappen 500.000 Euro die Rede war, die die Stadtwerke jährlich zusätzlich in Erneuerbare Energien investieren sollten, womit sich weder die GAL noch die für Klimaschutz engagierten Bürgerinnen und Bürger und Verbände zufrieden geben wollten, werden jetzt allein im kommenden Jahr gut 3 Millionen Euro in Erneuerbare Energie-Anlagen, insbesondere Wind und Wasser, investiert. Hinzu kommen weitere knapp 2 Millionen für Wärmeprojekte. Auch in den Folgejahren sind auf alle Fälle Investitionen von jährlich mindestens 2,5 Millionen Euro in Erneuerbare Energien geplant, wobei sich diese Summe  bei Vorliegen wirtschaftlich umsetzbarer Projekte sogar noch erhöhen kann.

Und um das ganze abzurunden, werden die Stadtwerke auch ihr Engagement im Ausbau der Fernwärme erhöhen, ein wichtiger Schritt in Richtung Energieeffizienz.

Peter Gack


(http://www.kohle-protest.de/argumente/).



Dr. Klaus-Uwe Gerhardt pixelio.de


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