BAmberger Thema

Gigaliner in der Hallstadter Straße? 2.12.2011
Presse-Mitteilung, Aktuelles, BA-Thema, Verkehr
GAL will Feldversuch mit 44-Tonnen-Riesenlastern auf Bamberger Straßen verhindern

Man stelle sich vor: Ein Riesen-Truck mit 25 Metern Länge und 44 Tonnen Gewicht brummt die Hallstadter Straße entlang, biegt in die Lichtenhaidestraße ein und donnert dann über Margaretendamm und Hafenstraße ins Gewerbegebiet. Phantasie überfordert?

Bald könnte ein fantastisches Vorstellungsvermögen dafür nicht mehr benötigt werden, denn nach dem Willen der schwarz-gelben Regierungen auf Bundesebene und in Bayern sollen auf zahlreichen deutschen Straßen im Rahmen eines Feldversuchs demnächst Gigaliner rollen – und dazu gehören unter anderen auch die genannten Straßen im Bamberger Stadtgebiet.

Doch dagegen regt sich jetzt massiver Widerstand. Vor kurzem sprachen sich bereits die Bamberger Grünen-Kreisverbände Stadt und Land gegen das Vorhaben aus und nannten es einen „Fehlversuch“ statt Feldversuch. Und vor einigen Tagen hat die Stadt Nürnberg offiziell Widerspruch eingelegt, so dass nun der Frankenschnellweg als ein Teil der Versuchsstrecke A 73 ausgeklammert wird.

Dem Beispiel Nürnbergs als Zentrums in der Metropolregion würde die GAL-Stadtratsfraktion gerne folgen und hat nun beantragt, auch von Seiten der Stadt Bamberg offiziellen Widerspruch einzulegen.

GAL-Stadtrat Peter Gack hält die Gigaliner für eine große Gefahr im Straßenverkehr und grundsätzlich für einen Schritt in die falsche Richtung, „denn wir sollten die vielen Warentransporte generell eher verringern und wenn, dann möglichst von der Straße weg auf die Schiene verlagern und nicht umgekehrt.“

Die Argumente der Grünen sind jedoch nicht nur verkehrspolitischer Natur, sie fürchten auch Nachteile, die in harter Währung zu beziffern sein werden: Konkret meinen sie damit Straßenschäden durch die Mammut-Gefährte, vor denen auch schon der ADAC öffentlich warnte. Peter Gack fragt deshalb in seinem Antrag, von wem die nötigen Straßenreparaturen denn übernommen und gezahlt werden.

Zudem sehen die Grünen Störungen im Verkehrsfluss, Gefahren im Radverkehr, nötige Änderungen bei Ampelschaltungen, mögliche Gebäudeschäden und mehr auf die Stadt bzw. ihre BürgerInnen zukommen. Sie kritisieren mit deutlichen Worten die bayerische Staatsregierung, die nicht, wie etwa das benachbarte Bundesland Baden-Württemberg, eine Teilnahme an dem bundesweiten Feldversuch schlichtweg abgelehnt hat.

sys


Thomas Siepmann pixelio.de


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