BAmberger Thema

Wenig Raum für viele Wünsche 30.10.2012
Soziales, BA-Thema, Ursula Sowa, Aktuelles
GAL-Stadträtin Ursula Sowa war zu Gast bei
35 Jugendlichen im Jugendtreff-Raum am
Rosmarinweg. Den Zusammenhalt der
jungen Leute zwischen 0 und 18 fand sie
sehr imposant und meint, dass dringend
mehr Raum für ihre Aktivitäten nötig ist.
Hier ihre persönlichen Eindrücke.

Wie geht es eigentlich den Kindern und Jugendlichen in der Gereuth? Was haben Sie für Möglichkeiten, wo werden sie unterstützt und wo nicht, was wünschen sie sich? Das wollte ich wissen. Und Sybille Pleißner (Jugendarbeiterin), Ann-Kathrin Ott (Stadtteilmanagerin) und Matthias Gensner (Geschäftsführer) von ISO vermittelten mir ein Treffen mit etwa 35 Kindern und Jugendlichen aus dem Stadtteil Gereuth im Bürgertreff am Rosmarinweg, der vor Jahren mit Mitteln des Progamms „Soziale Stadt“ und in Kooperation mit dem Sportverein ASV gebaut wurde.

Wir fanden sogar allesamt Platz in dem gerade mal 20 Quadratmeter großen Raum, den die Stadt Bamberg im als Jugendtreff zur Verfügung stellt. Mehr Platz haben die jungen Leute nicht, denn der ASV nimmt ziemlich viel Raum ein. Ein Umstand den die GAL bereits vor Jahren befürchtet hat und der auf jeden Fall auf den Prüfstand zu stellen ist.

Am eigenen Leibe konnte ich also nachvollziehen, dass dieser Raum nicht ausreichend ist, um die verschiedenen Aktivitäten der NutzerInnen unterzubringen. Die Kinder und Jugendlichen machten ihre Wünsche sehr konkret: Rückzugsräume für Mädchen, Räume zum Chillen, zum Spielen, oder auch für Schularbeiten und Hausaufgaben. Am liebsten würden sie wetterunabhängig Fußball spielen, den Spielplatz in der Gereuth verbessern und gerne ganz oft kommen. Die Gereuther Kinder und Jugendlichen verstehen sich als große Clique, sie wollen im „Kiez“ bleiben und möglichst einen Ort haben, der nicht die unter 14- und die über 14-jährigen trennt. Das ist aber jetzt der Fall. Die Großen werden weggeschickt, weil die Öffnungszeiten und der Raum es nicht hergeben.

Matthias Gensner stellte das Projekt des „Jugendförderzentrums auf dem Gelände der Fa. Eberth“ vor. Es sollen im Rahmen des Baus einer Trainingshalle für die Brose-Baskets auch Jugendräume entstehen und eine basketballorientierte Jugendförderung stattfinden. Dem Projekt stand die GAL schon im letzen Jahr sehr skeptisch gegenüber, weil auch hier eine ungute Dominanz der Basketballer zu befürchten ist. Doch die Pläne haben sich inzwischen geändert und sind auch von der GAL neu zu prüfen.

Die Resonanz bei den jungen Leuten war positiv, der Standort wäre super: „Da wohn ich ja daneben“, so ein Teilnehmer. Die zwei Fragen „Dürfen wir dann auch den Kraftraum mitbenutzen?“ und „Dürfen wir den BROSE-Baskets–Spielern beim Training auch zuschauen?“ wurden bejaht. Gleichzeitig wünschten sich einige Jungs, dass man in der Halle aber auch Fußball spielen können sollte. Dieser Wunsch hingegen blieb offen. Auf die Frage, ob ich Geld mitbringe, hab ich meine leeren Taschen gezeigt. Und spontan kam das Angebot, „na, dann sammeln halt w i r das Geld“.

Zum Abschluss spielte mir eine Gruppe Jungs ihren Öffnet externen Link in neuem FensterJugendraum-Rap vor, der auf auf youtube zu sehen ist und mich wirklich beeindruckt hat. Spätestens nach dem Hören dieses Songs – einige Akteure saßen live neben mir – war mir klar, die Gereuther sind fit und sollten im Stadtrat mehr Gehör finden.

Ursula Sowa


Foto: Ann-Katrhin Ott

Ganz schön eng. Ursula Sowa mitten unter Kindern und Jugendlichen aus der Gereuth - in dem Raum, der ihnen gerade mal so im Haus am Rosmarinweg zur Verfügung steht.


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