BAmberger Thema

Chauvi-Leserbriefe zum Fraktionsaustritt 22.11.2012
Klatsch+Tratsch, Aktuelles, BA-Thema, Kiki Laaser
Ex-SPD-Stadträte kommentieren den
Fraktionsaustritt von Sabine Sauer mit einer
Verunglimpfung von Frauen im Stadtrat. Das
kann GAL-Stadträtin Kiki Laaser so nicht
stehen lassen.

Mit Andreas Stenglein und Herbert Güthlein meldeten sich gleich zwei Grandseigneurs der Bamberger SPD im FT vom 16.11.2012 zum Fraktionsaustritt von Sabine Sauer zu Wort.

Ich war mehr als baff, welche Erklärungsansätze die beiden alten Herren vorbrachten, und welche Motive sie unterstellten.

 

Andreas Stenglein sieht „den Schlamassel in der Frauenquote begründet“, da sie, die Frauen, mit „ein paar lausigen Stimmen zu Parteiämter kommen“, und genauso kämen die Frauen dann auch auf die Kandidatenlisten für die Stadtratswahlen. Herr Stenglein hat da wohl Grundsätzliches vergessen: Bei der Wahl in Parteiämter und auf Listen benötigt man/frau  – zumindest bei den Grünen – eine Mehrheit der Parteibasis. Es reichen eben nicht nur ein paar lausige Stimmen.

Wenn die SPD anscheinend Schwierigkeiten hat, genügend und geeignete Frauen für Ämter und Listen aufzustellen, ist dies weniger ein Problem der Quote als vielmehr ein Problem der SPD, und solche Behauptungen sind außerdem ein Affront gegen die verbleibenden weiblichen SPD-Fraktionsmitglieder.

Um schlussendlich in den Stadtrat gewählt zu werden, sind aber die Stimmen des Volkes entscheidend und gerade die bayerischen Kommunalwahlen sind mit den Möglichkeiten des Häufelns und Panaschierens wohl die Wahlen mit dem größten Persönlichkeitseffekt. So wurde bei der GAL 2008 Peter Gack vom 44. Platz auf den 4. vorgewählt. Also liebes Wahlvolk, was habt ihr bloß bei den SPD-Frauen gewählt?

 

Auch Herbert Güthlein hat offenbar ein Frauenproblem, da er gleich neben Sabine Sauer noch Daniela Reinfelder, die der CSU-Fraktion den Rücken kehrte, und Gabi Seidl, die zwar nicht ihre Fraktion mit den Bamberger Realisten, dafür aber ihre Partei, die FDP, verließ, was wohl die Mehrheit der bundesdeutschen Bevölkerung locker nachvollziehen kann, aufzählt. Er hält das Verhalten dieser Frauen für „inkonsequent und schäbig“ und führt weiter aus: „Ich hätte Respekt, wenn man gleichzeitig sein Stadtratsmandat zurückgibt, um einem Nachrücker die Chance zu geben.“  Aber die Mädels waren ja nicht die ersten im Stadtrat, die ihre Fraktionen verließen. Da war Dr. Franz-Wilhelm Heller von der CSU, der seine Fraktion verließ, sein Mandat behielt und später wieder in die Fraktion zurückkehrte, um dann später doch noch den Stadtrat und die Fraktion zu verlassen. Norbert Tschner vom Bamberger Bürgerblock verlor während der beiden letzten Amtszeiten regelmäßig jeweils den Rest seiner Fraktion, die dann eigene neue Fraktionen bildeten. Und auch die GAL hatte mal ein Fraktionsmitglied Wolfgang Metzner, der 2010 die GAL-Fraktion verließ, aber sein Stadtratsmandat behielt, in die SPD-Fraktion wechselte und gerade zum SPD-Fraktionsvorsitzenden gewählt wurde.

War das dann nicht auch inkonsequent und schäbig, Herr Güthlein?

Kiki Laaser


s.media pixelio.de


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