BAmberger Thema

Bis 2015 soll die Stadt Bamberg ihren CO2-
Ausstoß um 10% senken (im Vergleich zu
1990). Doch zwei Jahre vorher hat das
Umweltreferat keine Ahnung, wie weit man
bis jetzt gekommen ist.

Bericht aus dem Umweltsenat

Im letzten Umweltsenat wurde vom Umweltreferat der alljährliche Bericht erstattet, wie denn die Stadt Bamberg ihr selbst gestecktes Ziel der CO2-Einsparung bis zum Jahr 2015 erreichen wird. Das Ziel wurde vor Jahren genau definiert: Man will bis dahin die CO2–Emission um 10% senken, ausgehend vom Basisjahr 1990 (9,67 t CO2 pro EinwohnerIn).

Das Umweltreferat im Sitzungsvortrag dazu wortwörtlich: „Das Ziel (...) ist erreichbar, da gleichzeitig verstärkte Sanierungsmaßnahmen zur Energieeinsparung und zur Effizienzsteigerung im privaten und gewerblichen Sektor umgesetzt werden.“

Die GAL wollte nun genau wissen, wie hoch der aktuelle CO2–Ausstoß pro EinwohnerIn im Jahr 2013 ist und wie weit man folglich noch vom Klimaziel im Jahr 2015 entfernt ist. Doch hier bekamen wir von Umweltreferent Haupt die erstaunliche Nachricht: Im Jahr 2015 werde ein externes Büro beauftragt, das dann die erst noch zu ermittelnden CO2-Daten im Jahr 2016 präsentieren wird! Jetzt schon zu ermitteln, käme zu teuer.
Das Zitat aus dem Sitzungsvortrag basiert also nicht auf Fakten, sondern auf treuherzig-gefühltem Wunschdenken, was die GAL als nicht hinnehmbar anprangerte. Umweltreferent Haupt will den Bericht 2014 nun dementsprechend verbessern: Stadtwerke, Stadtbau und die Sozialstiftung sollen ihre Einsparmaßnahmen quantifizieren und die Basisdaten der Potenzialanalyse der Klimaallianz Stadt und Land sollen zugrunde gelegt werden – auf letzteres wäre man wohl im Rathaus ohne den GAL-Hinweis nicht gekommen.

Bei den energiepolitischen Maßnahmen, die in Bamberg leider Mangelware sind, ist aber zu vermuten, dass wir im Jahr 2016 schlicht und ergreifend feststellen müssen, dass wir das Klimaziel 2015 nicht erreicht haben. Aber was soll's, beschließt man halt ein neues Ziel. Beschlüsse sind geduldig.

Ursula Sowa