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Starkes Sektempfang von Töchtern finanziert 27.01.2012
Presse-Mitteilung, Aktuelles, BA-Thema, Klatsch+Tratsch, Finanzen
GAL sieht Stellung als OB möglicherweise missbraucht und fragt nach Sponsoring-Richtlinien

Rund 2000 geladene Gäste kamen zum Neujahrsempfang des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke in die Konzert- und Kongresshalle und ließen sich mit Sekt und Häppchen bewirten. Dass das nicht billig war, kann man sich an fünf Fingern abzählen – und das hat nun die GAL gemacht und schiebt dem ganzen Event eine kritische Anfrage hinterher.

Wie Bürgermeister Hipelius offiziell kundtat, wurde der Empfang von drei Sponsoren finanziert, der Bamberg Congress + Event GmbH (als Betreiberin der Konzerthalle), den Stadtwerken und der Sozialstiftung - alle drei städtische Tochterunternehmen.

GAL-Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa hält es für ein „sehr fragwürdiges Vorgehen“, wenn der Oberbürgermeister städtische Töchter benutzt, um die nötige Summe nicht aus seinem Repräsentationshaushalt als Oberbürgermeister zu bezahlen. „Der OB ist Chef dieser Tochterunternehmen und bedient sich aus deren Kassen, um eine Großveranstaltung abzuhalten, die zufälligerweise in den OB-Wahlkampf fällt und da als prächtige Plattform zur Selbstpräsentation dient.“

Nach der Einhaltung der Sponsoring-Richtlinien, die sich die Stadt selbst gegeben hat, fragt GAL-Fraktionskollegin Kiki Laaser. Dort sei festgelegt, dass Sponsoring-Vereinbarungen schriftlich abzufassen und ab einer Höhe von 3000 Euro vom Stadtrat zu genehmigen sind. „Der Stadtrat wurde aber in diesem Fall nicht gefragt. Warum? Hat OB Starke die 3000-Euro-Grenze mit seinen drei Sponsoren klug umschifft? Oder hat er sich einfach nicht an die Richtlinien gehalten?“ fragt sie und fordert eindeutige und transparente Zahlen.

GAL-Stadtrat und grüner OB-Kandidat Wolfgang Grader rätselt außerdem über die Vereinbarkeit dieses Sponsorings mit der jeweiligen Firmenphilosophie der drei städtischen Tochterunternehmen. „Wie kommt etwa die Sozialstiftung, deren Slogan ‚Heilen. Wohlfühlen. Betreuen’ lautet und die sich um kranke und alte Menschen kümmern soll, dazu, Sektempfänge zu finanzieren, mit denen der Oberbürgermeister seine vermeintliche Bürgernähe zu demonstrieren sucht.“

sys


Rainer Sturm www.pixelio.de


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