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GAL sieht Verdacht der Selbstbedienung bestärkt 18.02.2012
Presse-Mitteilung, Aktuelles, BA-Thema, Klatsch+Tratsch, Finanzen
Angaben zur Finanzierung des Neujahrsempfangs des OB seien fragwürdig und dreist

„Unser Oberbürgermeister muss ein gastronomisches Genie sein oder über gleichsam biblische Fähigkeiten der wunderbaren Sektvermehrung verfügen.“ So lautet der süffisante Kommentar der GAL-Stadtratsfraktion zu den jüngsten Auskünften der städtischen Pressestelle zum Neujahrsempfang des OB.

Gegenüber Journalisten beantwortete vor kurzem die Pressestelle einige Teile einer kritischen GAL-Anfrage, in der angekreidet wurde, dass der Empfang über städtische Tochterunternehmen finanziert worden war. Der OB habe damit seine Position als Chef dieser Unternehmen mitten im Wahlkampf ausgenutzt, denn deren Aufgabe sei es nicht, Veranstaltungen des Oberbürgermeisters zu bestreiten – so der Vorwurf der GAL.

„Die jetzt gemachten Angaben sind lächerlich bis unverschämt“, kommentierte GAL-Stadtrat und OB-Kandidat Wolfgang Grader. Laut Pressestelle hätten Stadtwerke und Sozialstiftung jeweils 2.500 Euro beigesteuert, die Konzerthallen GmbH habe „Eigenleistung“ beigetragen. „Ein Empfang für 2000 Menschen, mit Sekt, Häppchen, Musik von Bamberger Symphonikern, Druck und Versand von Einladungskarten und allem Drum und Dran soll für 5000 Euro zu finanzieren sein?“ fragt Grader, „das muss man mir erst einmal vorrechnen.“

Dreist findet die GAL auch, dass in der Presseauskunft die aktuell geltenden Sponsoring-Richtlinien der Stadt lapidar abgetan werden. Dort heißt es, die Verträge seien kurz vor Inkrafttreten der Richtlinien abgeschlossen worden. Grader dazu: „Entweder man ist von moralischen Grundsätzen überzeugt, dann gibt es kein Datum, nach dem sie gelten und vor dem sie egal sind. Oder aber man nutzt Formalitäten, damit man sich um unliebsame Regeln herummogeln kann.“

Die GAL-Stadträtinnen warten nun noch auf die Antwort auf ihre offizielle Anfrage mit genaueren Zahlenangaben. Sie fühlen sich noch bestärkt in dem Verdacht, dass Starke seine Stellung zur „Selbstbedienung“ genutzt hat. „Wulfft es nun auch in Bamberg?“ fragen sie.

sys


Rainer Sturm www.pixelio.de


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