An 11 Tagen seit dem 1.1.2017 (Stand 20.2.2017) verzeichnete die Messstation des Landesumweltamts an der Löwenbrücke Tagesmittelwerte von Feinstaub über 50 µg/m³ (das ist der offizielle Grenzwert). Quelle: Website des Umweltbundesamts
Täglich aktuelle Werte kann man hier abrufen: https://www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/messwerte/index.htm
Doch das Messgerät des LfU ist an der Frischluftschneise Rhein-Main-Donau-Kanal installiert und dürfte somit keine aussagekräftigen Messwerte liefern. Seit Jahren kritisiert die GAL diesen Messstandort, der für eine brauchbare Messung von Höchstwerten gänzlich ungeeignet ist, weil die Luftschadstoffe zügig weggeblasen werden. Deshalb schneidet Bamberg im Durchschnitt auch eher mittelmäßig ab und liefert auf den ersten Blick beruhigende statistische Werte. Tatsächlich kann man dahinter eher eine besorgniserregende Situation vermuten.
Da, wo in bayerischen Städten regelmäßig höhere Feinstaubwerte und Grenzwertüberschreitungen gemessen werden, sind die Messstationen in der Stadt am Straßenrand aufgebaut, so etwa in München, Nürnberg, Würzburg, Augsburg (siehe Fotos rechts). Diese Messungen laufen unter dem Stichwort „Verkehr“, die Messungen in Bamberg laufen unter dem Stichwort „Hintergrund“.
Leider aber ist es den Bamberger*innen halt nicht möglich, einfach nur „hintergründig“ zu atmen und sich ausschließlich am Rande des Rhein-Main-Donau-Kanals aufzuhalten. Es braucht dringend auch für Bamberg korrekte und realitätsorientierte Messungen – und natürlich Maßnahmen gegen Feinstaub im Bereich Verkehr, Energieerzeugung, Hausbrand, Naturschutz usw.
2009/2010 wies die GAL bereits mit einer monatelangen Fahnen-Aktion auf die Feinstaub-Problematik hin.
http://archiv.gal-bamberg.de/Aktuell/Aktion-Feinstaub-Fahne.htm
Infos in den Medien zum Thema Feinstaub:
Der verdrängte Umweltskandal http://www.br.de/nachrichten/diesel-110.html
Wie gefährlich ist dreckige Luft? http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/punkt/luftschadstoffe-gesundheitsgefahr-feinstaub-100.html