Planen, reden und dann nix machen

Die noch immer ausstehende energetische Sanierung der Erlöserschule ist nicht nur klimapolitisch ein Versäumnis, sondern auch noch finanzpolitisch dämlich.

In den 90er Jahren war das Thema „Lokale Agenda 21“ in aller Munde und auch die Stadt Bamberg hat in Bürgerforen engagierte Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, umsetzbare Vorschläge für ein zukunftsfähiges Bamberg zu erarbeiten. Nach dem Fachforum „Umweltqualität“ (1998) und dem Fachforum „Bauen, Wohnen, Verkehr“ (2000), wurde 2006 das Fachforum „Energie und Klimaschutz“ ins Leben gerufen.

Die teilnehmenden BürgerInnen sind schnell zu dem Ergebnis gekommen, dass ein wesentlicher Schritt hin zum Energiesparen und Klimaschutz in der Sanierung der städtischen Gebäude besteht. Bamberg sollte gar Vorzeigestadt für die energetische Sanierung denkmalgeschützter Gebäude werden. Als größte Energieschleuder wurde sodann die Erlöserschule ausgemacht. Eine energetische Sanierung würde den Energieverbrauch von derzeit 164 kWh auf 30 kWh pro Quadratmeter und Jahr, also um sage und schreibe 82 % herunterschrauben. Energiekosteneinsparung pro Jahr ca. 27.000 Euro. Die Erlöserschule sollte also mit erster Priorität saniert werden.

Immer wieder beantragte die Verwaltung bei den Haushaltsberatungen daraufhin wenigstens Planungskosten in Höhe von 50.000 Euro für weitergehende Projektierung der Sanierung. Die GAL übernahm diesen Antrag, fiel aber bei der Stadtratsmehrheit und beim Oberbürgermeister regelmäßig durch. Bis heute steht eine Sanierung der Energieschleuder Erlöserschule in weiter Ferne. Nicht einmal in der mittelfristigen Finanzplanung sind hierfür Mittel bereitgestellt. Klimaschutz hat man eben gerne im Mund, aber nicht im Haushalt.

pega