Auf einen Blick ...

 

Anna-Sophie Braun ... Luitpoldstraße

Ihren Blick vom Bahnhof direkt in die Luitpoldstraße hat Anna-Sophie Braun fast täglich, wenn sie von Ihrer Arbeitsstelle in der Reha-Klinik in Bad Staffelstein mit dem Zug nach Bamberg pendelt. Aber auch sonst reist sie viel mit dem Zug. „Und immer wenn ich aus dem Bahnhof komme, vermittelt dieser Blick mir ein Gefühl von Zuhause und Heimkommen.“ Ein sehr persönlicher und emotionaler Blick also, den sie mit der teilt.

Geboren ist Anna-Sophie Braun in Oettingen in Bayern, im Nördlinger Ries, ein „Kraterkind“, wie sie sagt. Aber seit 2009, als sie zum Psychologie-Studium nach Bamberg kam, hat sie in Bamberg ein neues Zuhause gefunden. Nach Unterbrechungen – Auslandsstudium und Berufsanfangszeit – ist sie gerne und gezielt hierher zurückgekommen und hat auch ihren aus Frankreich stammenden Partner für die Stadt begeistern können.

Dass das junge Paar hier feste Wurzeln schlägt, kann man in diesem Fall sogar wörtlich nehmen. Beide sind wichtige Säulen der Solawi Bamberg (Solidarische Landwirtschaft), eine Vereinigung von Leuten, die gemeinsam einen Gärtner – und genau der ist Anna-Sophies Lebenspartner Matthieu – eingestellt haben. Das angebaute Gemüse wird dann unter allen aufgeteilt. Die junge Grünen-Politikerin ackert also viel auf einem Feld in der Galgenfuhr, das in diesem Jahr erstmals Früchte trägt. Das Anbaurisiko teilen, fair bezahlen, ökologisch und regional wirtschaften – das sind die Grundsätze einer Solawi – und für Anna-Sophie Braun gleichzeitig grüne Politik.

Sind solche Gemeinschaftsprojekte nicht ziemlich anstrengend? „Sie haben schon eine eigene Dynamik, aber gerade das ist auch spannend“, sagt sie. „In unserer Gruppe hat inzwischen jeder seine Rolle gefunden, von IT-Aufgaben bis hin zu Behördenkontakten, alle können ihr Potenzial einbringen.“ Anna-Sophie Braun macht viel in der Organisation und hat die Finanzplanung übernommen. „Und ich bin so etwas wie die Kommunikations-Schnittstelle zum Gärtner“, fügt sie lachend hinzu.

Erde schaufeln und Unkraut jäten sind jedenfalls etwas völlig anderes als ihr täglicher Job in der Klinik, wo sie seit zwei Jahren als Neuropsychologin vor allem mit Menschen nach Hirnverletzungen arbeitet, zum Beispiel aufgrund eines Schlaganfalls oder schweren Unfalls. Und doch findet sie auch noch Zeit für die Bamberger Grünen, seit einem Jahr ist sie dort im Vorstand aktiv. Warum bei den Grünen? „Das ist für mich die einzige Partei, die mit Weitblick ökologisch denkt und sich ernsthaft dem Klimawandel entgegenstellt, gleichzeitig aber auch soziale Gerechtigkeit im Auge hat.“

Und warum ist Politik überhaupt für sie so wichtig? „Es stört mich viel. Aber ich will nicht nur kritisieren und meckern, sondern auch was zu einer Änderung beitragen.“ Sagt’s und hängt ihrer Blick-Erklärung gleich noch einen Nachtrag an: Denn immer wenn sie am Bahnhof ankommt, sieht Anna-Sophie Braun nicht nur die Luitpoldstraße, sondern auch den Bahnhofsvorplatz mit all dem Fahrrad-Durcheinander. „Das stört mich. Auch ich finde ja keinen gescheiten Abstellplatz für mein Fahrrad auf dieser Bahnhofsseite. Aber die Bamberger Grünen machen eine gute und kreative Radverkehrspolitik. Daran arbeite ich gerne mit.“

Anna-Sophie Braun

Kandidatin für den Bezirkstag, Listenplatz 5 (Zweitstimme)


Steckbrief:
28 Jahre +++ M.Sc. Psychologin +++ Neuropsychologin in der Reha-Klinik Staffelstein +++ GAL-Vorstandsmitglied seit 2017 +++ Mitbegründerin und aktiv bei der Solawi Bamberg