BAmberger Thema
Familien müssen draußen bleiben? | 25.10.2011
Soziales, Aktuelles, BA-Thema, Bauen+Denkmal, Sylvia Schaible
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Oberbürgermeister Starke sind Familien
derzeit schnuppe. Er möchte Vermieter dazu bringen, dass Familienwohnungen in Studi-Unterkünfte umgebaut werden. Kommentar Familie war gestern - heute macht man öffentlichkeitswirksam Punkte, wenn man die politische Sau "Studi-Wohnungsnot" durch die Straßen treibt. So scheint jedenfalls die Strategie-Denke unseres Oberbürgermeisters zu funktionieren. Vor einigen Tagen schrieb OB Starke an den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Bamberg, er solle doch mit einem "speziell entwickelten Programm" auf die Wohnungsnot unter den Studierenden reagieren. Klingt super, aber jetzt kommt's - sein Vorschlag lautet nämlich so: "Eigentümer großer Wohnungen sollen durch ein neugeschaffenes zinsgünstiges Darlehen der Sparkasse Bamberg motiviert werden, große Wohnungen entsprechend umzubauen bzw. umzugestalten, damit der Einzug von Studenten möglich ist und zusätzlicher Wohnraum geschaffen wird." (O-Ton OB, echt wahr!) Und einen entsprechenden Aufruf in der Lokalzeitung schob die städtische Pressestelle gleich nach. Ja, geht's noch? Große Wohnungen zu Studi-Apartments umgestalten?! Ein vorgeblich sozialdemokratischer und sich die Familienförderung auf die Brust heftende OB will erreichen, dass Vermieter Wohnraum nicht für Familien bereit halten, sondern ausschließlich für Studis? Vermieter von sanierungsbedürftigen großen Familienwohnungen bekommen Aussicht auf finanzielle Zuschüsse, wenn sie die Sanierungsmaßnahmen damit verbinden, Familienwohnraum zugunsten von Studierendenwohnraum zu vernichten? Studis gegen Familien ausspielen - echt unfassbar! Sylvia Schaible |
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