BAmberger Thema

Pilotprojekte mit Biomülltrennung und Scheuerlappen 9.11.2011
Klatsch+Tratsch, Aktuelles, BA-Thema, Sylvia Schaible
Im Rathaus wird Nachhaltigkeit groß ge-
schrieben. Im Rahmen eines Pilotprojekts
erhalten die Dienststellen nun eigene
Scheuerlappen und Biomülleimer.
Eine echte Vorzeigeaktion!

Glosse

„Bereitstellung neuer Bioabfalleimer und Scheuerlappen sowie Spültücher im Neuen Rathaus“ - So ist der Punkt 6 der neuesten Rundverfügung 11/2011 der Stadt Bamberg betitelt.

Darin wird bürokratisch-sachlich kundgetan, dass in letzter Zeit in der Stadtverwaltung vermehrt Handtücher zum Entfernen von „Grobschmutz zweckentfremdet“ wurden, so dass diese von der Wäscherei nicht mehr gereinigt werden konnten, sondern weggeworfen wurden.

Deshalb verfügt der Oberbürgermeister nun, dass alle Dienststellen mit Scheuerlappen und Spültüchern ausgestattet werden. Dies gilt vorerst als Pilotprojekt – nur im Neuen Rathaus. Sollten weiterhin Handtücher irreparabel verschmutzt werden, so werden die Neuanschaffungskosten der jeweiligen Dienststelle in Rechnung gestellt.

Außerdem - so die Botschaft der Rundverfügung - erhalten alle Küchen und Vorzimmer im Neuen Rathaus ab sofort Bioabfalleimer. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, mit welcher Art Papier diese auszulegen sind, dass kein nasser Biomüll dort entsorgt werden soll, wie Gerüche und Schimmelpilzbildung zu vermeiden sind, dass nicht etwa Joghurtbecher, Saftkartons oder andere „Störstoffe“ dort hinein gelangen dürfen, und dass sich ein mehrmaliges Entleeren pro Woche (insbesondere im Sommer!) in die Biotonnen im Rathausinnenhof empfiehlt.

Die GAL findet diese Rundverfügung absolut zukunftsweisend, Bahn brechend und vorbildhaft - und hätte noch einige Ergänzungsvorschläge, um die Weiterentwicklung der Grobschmutz- und Scheuerlappen-Kompetenz im Rathaus zu unterstützen.

Wie wäre es etwa

  • mit einem Seminar „Über die textilschonende und trocknungseffektivste Lagerung von Scheuerlappen in Verwaltungsbüros“,
  • mit einem Weiterbildungskurs „Ran an den Grobschmutz – Arbeitstechniken für Sekretärinnen“,
  • mit einem neuen Modul im Rahmen der Ausbildung zum/zur Verwaltungsbeamten/in „Gestaltung von alltagsnahen Pilotprojekten in Verwaltungssystemen mit Kostenverantwortung der jeweiligen Dienststellen“,
  • oder mit einem mehrtägigen Workshop „Biomüll – wie erkennen, wie behandeln, wie entsorgen“ mit Arbeitsschwerpunkten in Chemie, olfaktorischer Wahrnehmung, Werkstoffkunde und hausinternem Transportwesen?

sys


Oliver Weber pixelio.de

So ein Haufen ist im Rathaus jetzt natürlich nicht mehr denkbar.


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