BAmberger Thema
Wenn Prognosen auf Fakten treffen | 4.08.2011
Finanzen, Aktuelles, Peter Gack, BA-Thema
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Als der Bau des Bambados beschlossen
wurde ging man von einer erheblich gesteigerten Nachfrage bei Schulen und Vereinen und dadurch von massiven Mehr- einnahmen aus. Doch das scheint sich nun nicht zu bewahrheiten. Mit dem Bambados bekommt Bamberg ein schönes, modernes, aber eben auch teures Hallbad, das die Stadtwerke erst mal finanzieren müssen. Das macht sich bei den Eintrittspreisen bemerkbar (siehe Beitrag "Schwimmen ohne Schnickschnack geht nicht") - ob sich die erhofften Einnahmen erzielen lassen, wird sich zeigen. An anderer Stelle zeichnet sich schon mal ab, dass die Rechnung der Stadt nicht aufgehen wird: Mehr Einnahmen hatte man sich nämlich auch aus der Mehrnutzung des neuen Hallenbads durch Schulen und Vereine versprochen. Vor allem von den Vereinen kamen die lautesten Rufe nach dem teuren 50-Meter-Schwimmbecken. Doch damit sieht es in der Realität wohl nicht ganz so rosig aus. Erstens werden die höheren Bahnnutzungsgebühren für Vereine zum Teil aus dem Stadthaushalt gezahlt. Der Kultursenat des Stadtrates hat gerade erst beschlossen, den bisherigen Zuschuss für Schwimmsport treibende Vereine für die Nutzung des Hallenbades von derzeit 17.600 Euro pro Jahr auf zukünftig 50.000 Euro anzuheben, d.h. ein Plus von fast 200%. Damit geht das Geld von einer Tasche in die andere Tasche der Stadt, und damit wird vielleicht das Defizit durch das Bambados bei den Stadtwerken geringer, aber im Haushalt der Stadt, in dem sonst kein Pfennig mehr für zusätzliche freiwillige Leistung zur Verfügung steht, fehlt das Geld. Und zweitens liegen, wie es aussieht, die Buchungen der Schulen und Vereine weit hinter den Erwartungen zurück. Im Jahr 2007, als die Vereine groß aufgesprochen haben, wie dringend notwendig ein neues und größeres Hallenbad ist und als sich letztendlich die Befürworter der teuersten Variante mit dem 50-Meter-Becken durchgesetzt haben, damals war von notwendigen 31.800 Bahnstunden für den Schul- und Vereinssport und von 3.410 Lehrschwimmbeckenstunden pro Jahr die Rede. Noch liegt keine Zahl vor, wie hoch die Buchungen in der Zukunft tatsächlich liegen werden. Man hört aber, dass die Vereine bei den Buchungen von Bahnstunden sehr zurückhaltend sind, und der angeblich ach so hohe Bedarf wohl nur ein Wunschtraum war. Blöd, dass das Geld jetzt investiert ist. Vielleicht hätte man sich im Jahr 2007 als die Mehrheit im Stadtrat den Vereinen auf den Leim ging, von den VereinsvertreterInnen gleich eine verbindliche Nutzungsvereinbarung unterzeichnen lassen sollen. Wir sind jedenfalls gespannt, wie die für den Herbst versprochene Bilanz über die Bahnstunden aussehen wird. Freuen wir uns erst einmal alle und trotz allem auf das neue Bad, gebaut ist es jetzt. Eröffnung jedenfalls ist am 25. November! Peter Gack |
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