BAmberger Thema

Blankoscheck für Brose ohne Unterschrift der GAL 5.07.2012
Bauen+Denkmal, Aktuelles, BA-Thema, Umwelt+Klima
Der B-Plan für Brose an der Breitenau soll der Firma maximale Gestaltungsmöglichkeiten einräumen. Auch bei der Sonderlandebahn schiebt man den Naturschutz auf die lange Bank. Die GAL stimmte beide Male dagegen.

Der Bausenat stellte in seiner letzten Sitzung die Bebauungspläne für die Sonderlandebahn und für die neue Ansiedlung von Brose - beides an der Breitenau - auf. Die beiden GAL-Vertreterinnen stimmten dem nicht zu.


Beim B-Plan für die Landebahn steht deren Ausbau und Verbreiterung im Mittelpunkt. Das kann aus Sicht der GAL gerade noch akzeptiert werden, muss aber an eine naturschutzrechtliche Unterschutzstellung gekoppelt werden, was Stadtverwaltung und Stadtratsmehrheit in der Bausenatssitzung nicht so sahen. Weil diese Verknüpfung nicht festgezurrt wurde, verweigerte die GAL ihre Zustimmung.

Die SPD hatte noch im Herbst die Einleitung eines naturschutzrechtlichen Verfahrens beantragt. Zu diesem Antrag steht die Fraktion nach eigenen Angaben auch jetzt noch. Der Antrag fordert allerdings ein Verfahren erst nach Fertigstellung des Ausbaus. Bleibt zu hoffen, dass die KollegInnen der SPD sich dann auch noch daran erinnern. Die GAL wird es jedenfalls nicht vergessen.


Außerdem stand der B-Plan für das künftige Brose-Gelände auf der Tagesordnung. Schon auf den ersten Blick sieht dieser nicht wie ein B-Plan aus, sondern eher wie ein Rahmenplan mit Grenzen für eine völlig freie und ungeplante Fläche. Und so ist er auch gemeint: Er gibt lediglich den Baurahmen vor, innerhalb dessen Gebäudlichkeiten errichtet werden können. Für die bestehen dann nur noch Vorgaben für Geschoßflächen und Bauhöhen. Ansonsten ist alles offen. Das war der GAL zu wenig.

Gerade beim Grundsatzbeschluss des Stadtrats für die Brose-Ansiedlung an dieser Stelle versprach die Stadt eine bedeutende  Aufwertung dieses Stadt-Entrees. Doch ob dies kommt, wird nun völlig in die Hände des Investors gelegt - ein städtebaulicher Blankoscheck, den die GAL nicht mit unterzeichnet hat. Die Mehrheit des Stadtrats stimmte dem "B-Plan" jedoch zu.


Noch ein weiterer Punkt, der erst durch akribisches Unterlagen-Studium von GAL-Stadträtin Ulrike Heucken zur Sprache kam, brachte bei diesem TOP Unmut in den Stadtrat, und zwar nicht nur bei der GAL, sondern auch bei den anderen Fraktionen. Der auf dem Gebiet liegende Keilersbach, der lange Zeit in Rohren unter der Erde lag und erst vor einigen Jahren aus Naturschutzgründen freigelegt wurde, soll nun möglicherweise wieder verrrohrt werden. Dies ging nebenbei aus dem Text zum B-Plan hervor.

Auf Nachfragen der GAL waren die Antworten der Stadt mehr dürftig: Eine erneute Verrohrung wolle man nur vornehmen, wenn dies von Brose gewünscht wird. Wie hoch die Kosten dafür ausfallen, wisse man noch nicht. Und wer sie übernehmen solle - um diese Frage druckste die Stadtspitze auffällig herum. In die 11,5 Mio Euro, die man als finanzielle Investition der Stadt rund um die Brose-Ansiedlung grundsätzlich im Mai beschlossen hat, sind sie jedenfalls nicht einberechnet, und wären - sollte die Stadt blechen - somit ein Zusatzpräsent an Brose. Zum Thema Keilersbach ist damit noch kein endgültiger Beschluss gefasst - das Bächlein wird den Stadtrat noch beschäftigen.

usa / sys


Pressestelle Stadt Bamberg

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