BAmberger Thema

„Gewerbe ja, aber auf keinen Fall so“ 7.06.2016
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GAL hat grundsätzliche Kritik an den Neuansiedlungsplänen von BMW Sperber am Berliner Ring

Pressemitteilung

„Das Filetstück am Berliner Ring ist zu schade für den Großparkplatz eines Autohauses.“ Knapp auf den Punkt bringt die GAL-Stadtratsfraktion ihre Haltung zu den Neubauplänen für BMW-Sperber am Berliner Ring beim Malerviertel, ganz in der Nähe der Fußgängerbrücke. Die Grünen kritisieren nicht nur die konkreten Pläne, sondern auch, wie es zu ihnen kam.

„Nach jahrelangem Stillstand zieht der Oberbürgermeister urplötzlich einen einzigen Investor aus dem Hut, samt fertiger Bau- und Zeitpläne“, meint Sowa. Der Bausenat soll am Mittwoch, 8.6.2016, ein Bebauungsplanverfahren einleiten, „das ganz nach Gutsherrenart auf diesen einzigen Investor zugeschnitten ist“. Auch der gültige Flächennutzungsplan muss geändert werden, weil das Areal dort noch als Sonderfläche ausgewiesen ist und ursprünglich für Schulbauten vorgesehen war. „Das ist eine unangemessene Sonderbehandlung, die im Hopplahopp-Verfahren durchgedrückt werden soll.“ Besser hätte dieses gut gelegene Grundstück erst beplant und dann ausgeschrieben werden sollen, um auch andere mögliche Interessenten einzubeziehen, so die GAL.

Auch die Baupläne gefallen den grünen Stadträt*innen nicht. „Die gesamte Fläche für ein flaches Autohaus und unzählige Parkplätze als Auto-Verkaufsausstellungsfläche zu nutzen und großteils zu versiegeln, ist verschwenderischer Flächenfraß und wenig intelligent“, kommentiert GAL-Stadtrat Peter Gack den vorliegenden Bauentwurf. Stattdessen wären flächensparende mehrgeschossige Bauweisen für ein Autohaus und ebenso für seine Verkaufsflächen denkbar und überdies architektonisch anspruchsvoller.

Das würde zudem den Anwohnenden entgegenkommen, denn für sie bedeute die Neuansiedlung einen merklichen „Verlust an Grünfläche, an Aufenthaltsqualität, an Freiraum“, so Sowa. Die jetzt noch vorhandenen Wiesen, Baumgruppen und der Bolzplatz würden rege genutzt. „Wir müssen das Gewerbe deshalb sorgsamer planen, so dass mehr Raum für Grünflächen verbleibt als im jetzigen Entwurf.“

Schließlich hält die GAL-Fraktion die Anbindung an den Berliner Ring für fragwürdig. Vorgesehen ist bislang eine einfache Abzweigung zu der mit Tempo 70 viel befahrenen vierspurigen Straße. „Die Autofahrer*innen müssten dann sehr schnell abbiegen, mit allen Gefahren – gerade auch für Radfahrende auf dem Radweg Berliner Ring, so wie wir sie aus der Annastraße zur Genüge kennen“, warnt Tobias Rausch.

sys


Auf dieser Grünfläche soll künftig ein Autohaus mit riesigem Parkplatz stehen. (Foto von der Fußgängerbrücke beim Malerviertel aus)


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