BAmberger Thema

Bald Geld statt Essenspakete 10.12.2013
Soziales, BA-Thema, Aktuelles
Ab Jahresanfang 2014 bekommen die Flüchtlinge in der Ludwigstraße monatlich Geld ausgezahlt, von dem sie sich ihr Essen selbst kaufen können. Erfolg eines GAL-Antrags.

„Die in der städtischen Ausweichunterkunft 'Ludwigstraße 16' lebenden Asylbewerberfamilien bekommen ab dem nächsten Jahr Geldleistungen anstatt Sachleistungen bei der Lebensmittelversorgung. Die Verhandlungen der Stadt Bamberg mit der Regierung von Oberfranken waren von Erfolg gekrönt. Mit diesem Ergebnis wird auch dem Wunsch aus dem Familiensenat vom 14. November Rechnung getragen.“ So lautet eine Pressemitteilung der städtischen Pressestelle.

Die leidigen und unsinnigen Essenspakete für Flüchtlinge werden also endlich abgeschafft. Prima – die GAL freut sich.

Man könnte noch ein bisschen was ergänzen, gewissermaßen als Hintergrundinfo, das aus verständlichen Gründen von der Pressestelle (als Marketing-Zentrale von Oberbürgermeister Starke) geflissentlich unterschlagen wurde.

  1. Der „Wunsch“ des Familiensenats fiel nicht vom Himmel. Auf die Tagesordnung des Gremiums kam das Thema Essenspakete durch einen GAL-Antrag.
  2. Es war die GAL, welche die relevanten Informationen auf den Tisch gelegt hatte, wonach das Bayerische Sozialministerium neuerdings den zuständigen Behörden freistellt, ob sie Essenspakete oder Geld bzw. Gutscheine ausgeben. Der OB hätte sich da natürlich auch drum kümmern können, von sich aus hat er das aber nicht gemacht.
  3. Von mit „Erfolg gekrönten Verhandlungen“ des OB mit der Regierung von Oberfranken zu reden, ist völliger Quatsch. Das Heim in der Ludwigstraße 16 ist eine Notunterkunft, die komplett unter der Regie der Stadt steht. Bayreuth ist es völlig egal, wie die Leute dort zu ihrem Essen kommen.

 

Abgesehen davon freut sich die GAL wirklich – immerhin wird die Umstellung ja jetzt in der Ludwigstraße relativ schnell über die Bühne gehen. Und wenn der Oberbürgermeister auch nicht gerade als Triebfeder und Motor dafür bezeichnet werden kann, hat er ja doch das Nötige getan und zumindest nichts behindert oder verzögert.

Bleibt zu hoffen, dass auch die Regierung von Oberfranken für alle Gemeinschaftsunterkünfte (in Bamberg also die beiden Heime an der Breitenau) den Trend der Zeit erkennt. Ihre Verträge mit der Lieferfirma für die Essenspakete laufen noch bis 31.3.2014. Dann könnte in allen GUs auf Geldzahlungen umgestellt werden. Sofern die Regierung die Verträge auch wirklich kündigt.

sys


GAL-Stadträtin Ursula Sowa ernährte sich bei einer Promi-Test-Aktion der Initiative "Freund statt fremd" im Sommer 2013 eine Woche lang von Asylbewerber-Essenspaketen. Ein Foto ihrer Dokumentation.


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