BAmberger Thema
„Umzugskartons noch nicht gepackt!“ | 14.10.2015
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GAL stellt Pläne für ein neues Welterbezentrum in den Unteren Mühlen in Frage – Finanzierung unklar
Pressemitteilung / Standpunkt Die Euphorie, mit der aktuell auf mehreren Kanälen die frohe Botschaft aus dem Rathaus in die Welt kommt, dass künftig in den Unteren Mühlen das Welterbezentrum – bestehend aus neuem Besucherzentrum und Büroräumen – beheimatet sein werde, wird nun von den Grünen einigermaßen gedämpft. „Diese Pläne mögen schick und charmant klingen, sind aber noch lange nicht in trockenen Tüchern“, stellt GAL-Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa klar. Lediglich die Baupläne des Bauherren habe der Bausenat prinzipiell gut geheißen, und auch der Kultursenat hielt aus fachlicher Sicht eine Unterbringung des Welterbezentrums in den Unteren Mühlen für denkbar und geeignet. Beides mit Zustimmung der GAL, so Sowa. Dass das Welterbezentrum damit auf der Insel im Fluss beim Geyerswörthsteg schon so gut wie eingezogen sei, wie die städtischen Pressemeldungen suggerierten, ist den GAL-StadträtInnen aber deutlich zu weit in die Zukunft voraus gegriffen. Denn zentrale Fragen seien noch völlig ungeklärt, betont der kulturpolitische Sprecher der GAL, Tobias Rausch. „Erst müssen Zahlen und Finanzierungsvorschläge auf den Tisch, nicht nur für die Einrichtung, sondern auch für die Folgekosten des Betriebs in den kommenden Jahren.“ Und genau da liegt die Krux. Gerade eben hat die Stadt das Kreiswehrersatzamt gekauft, mit einem Umbaubedarf in Höhe von 8 Mio Euro für die Nutzung als künftiges Bürgerrathaus für soziale Angelegenheiten. Auch das Rathaus Geyerswörth steht zur Sanierung an, wiederum mit mehreren Millionen Euro Finanzbedarf. „Bei diesen Vorhaben zur Neuordnung der Rathäuser waren auch immer die Büroräume für die Beschäftigten des Welterbezentrums mit eingeplant“, erläutert GAL-Stadrat Peter Gack, „und zwar im Alten Rathaus, ebenfalls einem sehr würdigen Ort für diese Institution.“ Die GAL stellt damit vor allem die Verlagerung der Büroräume des Welterbezentrums, die sich derzeit im ehemaligen Fremdenverkehrsamt neben dem Schloss Geyerswörth befinden, in Frage. Für sie soll das Dachgeschoß des geplanten Neubaus bei den Unteren Mühlen hergerichtet werden. „Gerade dieser Dachgeschoß-Ausbau ist ein teures Unterfangen und aus unserer Sicht nicht unbedingt notwendig, vor allem nicht, wenn vorhandene Verwaltungsräume als Alternative in unmittelbarer Nähe da sind“, meint Ursula Sowa. „Das Argument, öffentliches Besucherzentrum und Büroräume müssten unmittelbar unter einem Dach sein, überzeugt uns nicht.“ Sie erinnert daran, dass der Bauherr für die Unteren Mühlen sein Projekt auch gar nicht von einem Einzug des Welterbezentrums in seinem Haus abhängig gemacht hat. Laut GAL „packen die Presseverlautbarungen aus dem Rathaus jedenfalls noch keine Umzugskartons“. Zum echten Schwur komme es ohnehin erst im Finanzsenat, der entsprechende Mittel im Haushalt bereitstellen müsse. sys |
Die Unteren Mühlen. Auf dem derzeit bewachsenen Inselchen soll ein Neubau entstehen, unter Einbeziehung der Mühlenhaus-Ruine im Hintergrund. |
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