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Gaspedal im Hirn 27.11.2017
Verkehr, Aktuelles, BA-Thema
Eine Geschwindigkeitsreduzierung an der Starkenfeldstraße, bei der unfallträchtigen Einmündung Annastraße, ist der Senatsmehrheit eine grauenhafte Vorstellung. Die Unfallgefahr dort kommt ja auch nicht vom Tempo, sondern von der „Eile“. Ach so!

Der kleine Horror-Senat, Folge 6

gaznet.de mischte sich unters Publikum im Sitzungssaal und berichtet in mehreren Folgen über den Umwelt- und Verkehrssenat vom 14. November 2017 … Folge 6 (Erträglichkeitsquote: 1 Valium-Tablette)

 

„Passieren tut immer was, und wenn’s der Teufel will, dann halt ausgerechnet da.“ BA-Stadtrat Michael Bosch bringt es auf den Punkt. Es ist aber auch lästig: Immer wieder muss man sich in diesem Verkehrssenat mit der Einmündung Annastraße/Starkenfeldstraße beschäftigen – diesmal auf Antrag der GAL, wie könnte es auch anders sein?! Die GAL hat nämlich einen Erfahrungsbericht beantragt, ein Jahr, nachdem man an der gefährlichen und unfallträchtigen Einmündung die Verkehrsinsel verlängert und Bodenmarkierungen als Sperrflächen zur Einengung angebracht hat.

Fazit im Sitzungsvortrag „Unfälle hat es seit der Umgestaltung 5 gegeben.“ Bei drei Unfällen kollidierten von der Annastraße nach rechts zur Brücke abbiegende Kfzs mit auf der Starkenfeldstraße geradeaus fahrenden Radfahrer*innen. Bei zwei Unfällen kamen sich von der Annastraße aus nach links abbiegende Kfzs mit Geradeausverkehr in die Quere. Stadtverwaltung und Polizei können das alles „kaum nachzuvollziehen“, ihre Unfallerklärung lautet: „Ablenkung und Unvorsichtigkeit (Eile)“

Ja, genau. Das bringt GAL-Stadträtin Gertrud Leumer umgehend wieder mit der Forderung nach Tempo 30 auf den Plan. Denn die Situation ist doch klar: Man muss aus der Annastraße in eine viel, dicht und vor allem schnell (mit Tempo 50, wenn nicht schneller) befahrene Straße einbiegen, man muss ein Lücke schnell nutzen, man muss dafür tüchtig beschleunigen – und da übersieht man natürlich leicht mal so einen dürren daherradelnden Menschen auf seinem Zweirad. Tempo 30 könnte also helfen.

Doch die Stadtverwaltung will das nicht, wie schon 2016. Stattdessen schlägt sie vor, die Sperrfläche noch sperriger zu machen, denn man hat festgestellt, dass trotz der weißen Sperrstreifen sich immer noch Autofahrer*innen darüber drängeln, dann als Links- und Rechtsabbiegende nebeneinander stehen und sich gegenseitig die Sicht nehmen. Vor allem geradeaus zur Brücke fahrende Radler*innen werden so von den rechts abbiegenden Kfzs an der Annastraße leicht übersehen. Künftig sollen also kleine orange Mini-Baken die weißen Sperrflächen verstärken und ein Nebeneinanderstehen von Autos verhindern.

Immerhin ein Vorschlag, so dass sich die gesamte Senatsbesetzung außer der GAL wiederum beruhigt gegen Tempo 30 aussprechen kann, wie schon 2016. Obwohl das eine einfach und billig umzusetzende Maßnahme für mehr Verkehrssicherheit wäre!

Von der GAL werden noch die Zufußgehenden in die Debatte gebracht, denn im Umkreis gibt es zahlreiche Wegebeziehungen: Kindergarten Arche Noah, Blaue Schule, Eichendorff-Gymnasium, Kolping-Schule, Einkaufsmarkt Pödeldorferstraße, Bahnhofstunnel. Auch Fußgänger*innen brauchen Sicherheit beim Überqueren einer viel befahrenen Straße und werden leicht in Tempo-50-Hektik übersehen. Doch für sie hat die Senatsmehrheit nicht viel mehr übrig als beifälliges Nicken für den Tipp von BBB-Stradtrat Andreas Triffo, dass sie halt an der nächsten Kreuzungsampel über die Straße gehen sollen, wenn ihnen die Stelle zu gefährlich ist.

sys

 In der nächsten Folge des kleinen Horror-Senats berichten wir über den TOP: Aus für Wegwerfbecher in den Einrichtungen der Stadt.

 



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