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Das bayerische Sozialministerium hat eine Postkarte drucken lassen, die mit dem Slogan „Lernen , lachen, Freunde finden“ bei Flüchtlingen für Kitas wirbt. In mehreren Sprachen wird auf der Rückseite auf die Homepage www.kita.bayern.de aufmerksam gemacht, welche die Vorzüge der Kindertagesbetreuung und deren Vorteile bei der Integration durch Kurzfilme in acht Sprachen darstellt.

Dies zweifellos zu Recht. Ganz ohne Frage ist für ein Kleinkind der Kita-Besuch die allergrößte Chance, kulturell und sozial im neuen Heimatland Fuß zu fassen.

Die Postkarten werden derzeit über die kommunalen Jugendämter verteilt, und so geriet ein Stapel davon auch an die GAL-Stadträtin Kiki Laaser, die beim Verein „Freund statt fremd“ aktiv ist und zahlreiche geflüchtete Familien kennt. Und jetzt wird’s skurril – denn im beiliegenden Schreiben wird Laaser gebeten, die Postkarte bei den Flüchtlingen zu verbreiten, um auf die „Wichtigkeit des Besuchs“ von Kinderbetreuungsstätten hinzuweisen.

Das könnte man fast schon sarkastisch nennen, denn mangelndes Interesse an Kitas ist nach Erfahrung von Laaser bei den Flüchtlingsfamilien nun wirklich nicht das Problem. Liebend gerne würden sie ihre Kinder in Kitas geben, nur leider schaffen das bei weitem nicht alle! Denn in der Stadt Bamberg gibt es schlicht und ergreifend viel zu wenige Kita-Plätze. 500 müssten in den nächsten vier Jahren neu geschaffen werden (siehe GAL-Antrag „Masterplan 500 neue Kita-Plätze“) – und da ist der in dieser Zeit hinzukommende Zuzug von Kindern (sei es aus dem Ausland, aus Deutschland oder der näheren Region) noch gar nicht mitgerechnet.

Die Werbe-Postkarte für Kitas ist bei den Flüchtlingen jedenfalls total fehl am Platz. Die Kommunalpolitik wäre wohl der bessere Adressat.

sys

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