BAmberger Thema

CSU: Pseudo-Kulturpolitik in Wahlkampfzeiten 22.07.2013
Kultur, Aktuelles, BA-Thema
Seit Jahren suchen Bambergs Kulturschaffende nach einem Kulturzentrum. Von der GAL ging die Intiative "Möbelhaus Jacob" aus, die leider aus parteipolitischen Animositäten scheiterte. Und jetzt fragt auf einmal die CSU, die offenbar nur im Wahlkampf aus dem kulturpolitischen Scheintot erwacht, was die Kulturschaffenden in Bamberg denn so "beschäftigt"?

Kommentar

Seit über neun Jahren versuche ich mich inzwischen daran, ein Teil der Kulturpolitik dieser Stadt zu sein. Ich organisiere zeitweise Lesungen und Konzerte und lege neben dem Morph Club vor allem in der kleinen Scheinbar immer noch gerne ab und zu auf. Deswegen weiß ich, wie lange die Kulturschaffenden in dieser Stadt schon auf der Suche nach Möglichkeiten für Räumlichkeiten sind, so z.B. die Macher des erfolgreichen „Kontakt-Festivals“.

Als ich vor einigen Jahren für einen Artikel betreffs möglicher Räume für ein Kulturzentrum in Bamberg Vertreter/innen aller Parteien befragte, war ich vor allem über die Worte der CSU-Vertreter verärgert.  Dieter Strattner, der Leiter des Kulturamtes, plädierte im Auftrag des Kulturreferenten und Bürgermeisters Werner Hipelius für eine „anderweitige zukunftsorientierte Nutzung“ des ehemaligen Hallenbades am Margaretendamm. Hipelius sind „Pflichtaufgaben“ (Zitat!) wichtiger als ein mögliches Kulturzentrum.

Besonders „ins Gesicht geschlagen“ müssen sich nun die vielen Kulturschaffenden vorkommen, wenn am 7. oder 8. Juli ein Brief in ihren Briefkästen liegt, mit der Aufforderung „über die Themen, die Sie beschäftigen, die ihnen Sorge bereiten...“ (Zitat!) in einer nicht-öffentlichen Diskussion in der Villa Concordia am 18. 7. zu sprechen.

Die Sorgen, die einen beschäftigen? Die CSU-Stadtratsmehrheit weigert sich seit Jahren, Sub- und Jugendkultur in normalen Dimensionen vergleichbar zu anderen bayerischen Städten zu finanzieren. Dann kommt so ein Brief? Da weiß man als Kulturschaffender nicht, ob man lachen oder weinen soll.

David Klanke

P.S.: GAL-Stadträtin Ursula Sowa, die sich als zweite Vorsitzende des Vereins "Freunde des Künstlerhauses" anmelden wollte, wurde von CSU-Fraktionschef Dr. Müller höflich aufgefordert, der Veranstaltung fernzubleiben.

 


David Klanke


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