BAmberger Thema
Konversionsgelände schon ab 2014 nutzen | 12.12.2013
Bauen+Denkmal, Aktuelles, BA-Thema, Presse-Mitteilung, Konversion
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GAL-Antrag: Wohnblocks könnten sofort gekauft werden und den Wohnungsmangel lindern. "Wächterhäuser" sollen verhindern, dass Versorgungsleitungen und Bausubstanz verrotten.
Pressemitteilung „Wächterhäuser auf dem Konversionsgelände“ – das ist der zentrale Punkt im jüngsten Antrag der GAL-Fraktionsvorsitzenden Ursula Sowa. Sie meint damit aber nicht etwa Unterstellhäuschen für Wachsoldaten, sondern ein Konzept, mit dem verhindert werden soll, dass nach Abzug der Amerikaner das Gebiet komplett leer steht und über kurz oder lang verrottet. Diese Gefahr droht nämlich, wenn über mehrere Monate oder gar Jahre die Versorgungsleitungen von Wasser, Gas und Strom, aber auch die Gebäude nicht genutzt werden. Nach Angaben der GAL, die aus dem Konversionsreferat stammen, wird in der Regel auf Konversionsflächen 75 % der Baumasse abgerissen. „Das ist eine enorme Ressourcenverschwendung und muss in Bamberg unbedingt verhindert werden“, kommentiert Sowa. In Leipzig vermeidet man Schäden durch Leerstand – eben mit dem Konzept der Wächterhäuser, das die Grünen-Spitzenkandidatin für die Stadtratswahlen nun auch für Bamberg vorschlägt. „Einzelne strategisch bedeutsam gelegene Gebäude werden ausgesucht und weiter für Wohn- oder Gewerbezwecke genutzt“, erklärt Sowa die Idee. „So bleiben alle Leitungen sowie wichtige Gebäudeteile in Gebrauch und können nicht verkeimen oder sonst einen Schaden nehmen.“ Die dort wohnenden oder arbeitenden „Hauswächter“ wiederum erhalten nur ganz kurzfristige Mietverträge mit sehr geringem Mietzins oder nur gegen die Übernahme der Betriebs- und Nebenkosten; sie sind also jederzeit kündbar, wenn eine neue Nutzung für das Gebäude gefunden ist. Und noch einen weiteren Antrag stellt Ursula Sowa: „Angesichts des drängenden Wohnraummangels könnte man bereits ab 2014 zahlreiche Gebäude auf dem Konversionsgelände bewohnen.“ Dem stimmt auch ihre frühere Fraktionskollegin und aktuelle Stadtratskandidatin, Petra Friedrich, zu. In der Zollner- oder Hauptsmoorstraße etwa gebe es ganze Wohnblocks direkt am Grenzzaun zur Stadt, die – sobald ihre BewohnerInnen ausgezogen seien – sofort bezugsfertig seien. „Es wäre kaum mehr als eine Verschiebung des Zauns notwendig, um die Gebäude dem städtischen Gebiet zuzuschlagen“, so Friedrich. Die beiden Grünen-Politikerinnen gehen von 900 Wohnungen aus, die für eine sofortige Weiternutzung in Frage kämen. Die GAL beantragt deshalb, umgehend mit der BImA (Bundesanstalt für Immobilien) Verhandlungen zu führen, damit die Stadt Bamberg diese Häuser vorzeitig und herausgelöst vom übrigen Gelände aufkauft. „Freilich muss das planvoll und marktgerecht geschehen. Wir brauchen einen Zeitplan und ein Finanzierungskonzept, nach dem nicht auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt die geeigneten Wohnblocks auf dem Wohnungsmarkt kommen“, erläutert Sowa. „Und auch hier“, so ergänzt Friedrich, „können bis zur vollständigen Nutzung aller 900 Wohnungen Hauswächter den Erhalt garantieren.“ sys |
Wohngebäude an der Birkenallee. Vielleicht auch bald nutzbar? |
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