BAmberger Thema
Stadt hält Distanz vom Markt und vom Bürger | 7.12.2011
Soziales, Aktuelles, BA-Thema
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Die Stadt informiert über Angebote von "Essen auf Rädern", aber nicht über Lebensmittel-Lieferservice. Damit hält sie sich aus dem Markt raus, aber auch fern von den Bedürfnissen der SeniorInnen.
Bürgernahe Behörden – kann man sich so was zu Weihnachten wünschen? Dann sollten alle Senioren und Seniorinnen in Bamberg gleich mal Stift und Wunschzettel zücken, denn die für sie zuständigen Teile der Stadtverwaltung zeigten sich gerade wieder etwas alltagsfremd. Auf Veranlassung des Seniorenbeirats stellte die Bamberger Stadtverwaltung eine Liste zusammen, die alle Anbieter von Essen auf Rädern auflistet. Damit alte Menschen bzw. ihre Angehörigen den Überblick haben und auswählen können. Soweit so super. Doch als daraufhin GAL-Stadträtin Ulrike Heucken den Vorschlag machte, eine ähnliche Liste von Lebensmittelgeschäften mit (kostenlosem) Lieferservice zu erstellen, stieß sie auf vehementen Widerstand. Mit der Begründung, dass es sich dabei ja um kommerzielle Betriebe handle, für die man dadurch mit Mitteln der Stadt Werbung machen würde, lehnte die Verwaltung diesen Vorschlag ab. Dabei ist das den alten Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind und schlecht zum Einkaufen kommen, so was von wurscht! Denen wäre einfach geholfen, wenn sie wüssten, wo sie einkaufen und sich die Waren heimbringen lassen könnten, oder wo sie eventuell auch telefonisch bestellen können. Und da Konkurrenz das Geschäft belebt, wäre es überhaupt gar kein so schlechter Ansporn, wenn eine öffentlich zugängliche Liste mit Lieferangeboten auch die derzeit noch lieferdienstleistungsfernen Geschäfte auf Trab bringen würde. Auf den Weihnachts-Wunschzettel also: mehr Lieferangebote für SeniorInnen – und weniger bürokratische Borniertheit im Rathaus. sys |
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