BAmberger Thema
Naturschutz ja! „Flugplatz“-Allüren nein! | 26.06.2012
Umwelt+Klima, Aktuelles, BA-Thema, Verkehr, Konversion
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Die GAL will die „Sonderlandebahn“ an der Breitenau erhalten – genau so, wie es schon die Bezeichnung gestattet. Doch OB und Stadtratsmehrheit wollen einen „ertüchtigten“ Flugplatz kaufen und auch noch selbst betreiben.
Mit seiner Leidenschaft fürs Fliegen scheint der Brose-Chef Michael Stoschek den Bamberger Oberbürgermeister sowie die Stadtratsmehrheit bereits infiziert zu haben. Jedenfalls meinten die Mitglieder im neuen Konversionssenat mehrheitlich, dass die Stadt künftig unbedingt selbst Inhaberin und Betreiberin eines Flugplatzes sein müsse, und fassten dazu einen entsprechenden Beschluss. Ein Handeln wurde nötig, nachdem voraussichtlich schon Ende Juni 2012 die US-Amerikaner ihr Fluggelände an der Breitenau aufgeben. Es fällt damit ins Eigentum der Bundesimmobilienanstalt BImA. Dass die Sonderlandebahn erhalten bleiben soll, das hat der Stadtrat bereits im September 2011 – auch mit den Stimmen der GAL – beschlossen. Die Nutzung für kleine Flugzeuge macht den Erhalt einer großen und einzigartigen Sandmagerrasenfläche möglich, die aus Naturschutz-Perspektive höchste Relevanz hat. Doch diese für die GAL zentrale Motivation scheint für den OB samt Stadtratsmehrheit nicht sehr handlungsbestimmend zu sein. Ihre Pläne gehen – flugplatztechnisch – viel viel weiter. Denn laut oben erwähntem Beschluss des Konversionssenat, ist es Ziel der Stadt, von der BImA das gesamte Areal aufzukaufen (Kaufpreis noch unklar), wofür eine Flugplatz-Besitz-GmbH gegründet wird. Und zudem will sie die Sonderlandebahn – diese korrekte Bezeichnung findet schon kaum mehr Verwendung, weil sie wohl zu popelig ist – auch noch betreiben, wofür man eine Flugplatz-Betriebs-GmbH gründet. Die GAL hat diesen Beschluss nicht mitgetragen. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum die Stadt Bamberg Inhaberin und Betreiberin der Sonderlandebahn sein soll. Deren Erhalt an dieser Stelle kann die Stadt bereits aufgrund ihrer Planungshoheit sichern. Wenn dort planungsrechtlich nur eine Fluglandebahn vorgesehen ist, kann auch die BImA als Grundstückseigentümerin nicht einfach Wohnhäuser bauen und somit die Sandmagerrasenflächen zerstören. Und auch die Landebahn zu betreiben, ist nicht Aufgabe der Stadt, das kann ein privates Unternehmen übernehmen. Wenn es sich rechnet, wird sich dafür auch jemand finden - wenn nicht, umso schlechter, würde die Stadt schon wieder ein Draufzahlgeschäft übernehmen und in diesem Fall als „Provinzstadt“ einen milliardenschweren Global-player-Konzern und seinen Flugtick subventionieren. Zugunsten der Sonderlandebahn hat die Stadt ohnehin schon immense Verpflichtungen übernommen: Für 5 Mio wird sie die Landebahn verbreitern und mit Tower, Abfertigungsgebäude und Umzäunung ausstatten. Alles auf Wunsch des Brose-Chefs Michael Stoschek und festgelegt in der Ende Mai unterzeichneten Vereinbarung zur Brose-Ansiedlung an der Breitenau. (Dazu gibt es eine ausführliche Stellungnahme der GAL hier) Zentrales Anliegen der GAL ist es nun, eine Ausweisung als Naturschutzgebiet nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz zu erreichen. Einer Verbreiterung der Landebahn auf maximal 23,5 Meter (bei gleichzeitigem Nachweis von Ausgleichsflächen für den Biotopverlust) können wir noch mitragen, um den Sonderlandeplatz nutzbar und damit als Biotop zu erhalten. Aber das darf nicht zu einer Salami-Taktik führen, wie sie sich dadurch bereits ankündigt, dass neuerdings plötzlich von 25 Metern Breite die Rede ist. Bei diesen 23,5 Metern ist für die GAL endgültig Schluss. Der Bund Naturschutz kämpft seit Jahren für diese Unterschutzstellung. Auch ein Antrag mit ausführlicher Begründung des SPD-Stadtratskollegen Thomas Fischer liegt dazu bereits seit Oktober 2011 vor und müsste nur einfach mal behandelt werden. Doch seine SPD-KollegInnen machten in der Sitzung des Konversionssenats nur erstaunte Gesichter, als die GAL darauf hinwies. Und auch dem Oberbürgermeister scheint der Antrag seines Parteigenossen nicht sonderlich am Herzen zu liegen. Die GAL bleibt jedenfalls dran. sys
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Heidevegetation an der Sonderlandebahn an der Breitenau |
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