BAmberger Thema
GAL prangert Umweltsünden in der ARE an | 22.07.2016
Umwelt+Klima, Aktuelles, BA-Thema
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Künftig soll Essen aus Nürnberg angeliefert werden, und seit 10 Monaten gibt es nur Einweggeschirr.
An den Zuständen, was Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen in der ARE betrifft, hat die GAL schon vielfach Kritik geäußert. Die jüngste Entscheidung bzgl. der Lebensmittelbeschaffung muss zwar nicht zwangsläufig zum Nachteil der ARE-Bewohner*innen sein, ruft aber erneut Entrüstung bei den Grünen hervor – aus umweltpolitischer Sicht. Wie vor kurzem durch die Presse bekannt wurde, wird nach einer öffentlichen Ausschreibung künftig ein Unternehmen aus Nürnberg die Lebensmittel und auch fertig zubereitete Mahlzeiten aus Nürnberg nach Bamberg liefern. „In Zeiten von höchst dringlichem Klimaschutz solche Transportfahrten ohne Not zu produzieren, ist ein Unding – das hätte schon bei der Ausschreibungsformulierung berücksichtigt werden müssen“, meint dazu GAL-Stadträtin Ursula Sowa und stellt eine Anfrage an die zuständige Regierung von Oberfranken: Mit wie vielen LKW-Fahrten in welcher Größe täglich zwischen Bamberg und Nürnberg zu rechnen ist, will sie darin wissen. „Wenn der Vertrag mit dem Auftragnehmer von längerer Dauer ist, könnte vielleicht ein Anreiz geschaffen werden, das Essen vor Ort zuzubereiten, hier einzukaufen und auch hier Arbeitsplätze zu schaffen, so ihre Überlegung. Deshalb fragt sie auch nach der künftigen Küchenausstattung in der ARE-Nachfolgeeinrichtung. Sowa hofft außerdem, dass ein weiterer „kleiner Umweltskandal“ bald abgeschafft wird und fordert deshalb genaue Auskunft zu den Ausbauplänen der Einrichtung. Seit Start der ARE vor zehn Monaten werden dort nämlich alles Essen und alle Getränke in Plastik-Einweggeschirr ausgegeben – „riesige Müllberge fallen dort täglich an“, so Sowa. Nicht nur ein klarer Verstoß gegen die Abfallwirtschaftssatzung der Stadt, sondern auch „unfassbar angesichts der Tatsache, dass bei jedem Kirchweihfest die ehrenamtlichen Organisator*innen es schaffen, mit mobilen Spülwagen Mehrweggeschirr zu verwenden.“ Für die Bewohner*innen scheinen die Leistungen des neuen Caterers immerhin eine Verbesserung zu sein, wie Sowa als Mitglied es städtischen ARE-Ombudsteams weiß: Neuderdings gibt es mehr Obst und Rohkost im Angebot, was die Flüchtlinge dankbar annehmen. sys |
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