BAmberger Thema
Konversion im Karussell der Befindlichkeiten | 28.01.2015
Klatsch+Tratsch, Aktuelles, BA-Thema, Konversion, Sylvia Schaible
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Was im Rahmen der Konversion nicht alles
möglich wird... Das Rathaus bekennt sich zur kommunalen Pressefreiheit, zeigt Herz für Bürgerbegehren und watscht den SPD-Fraktionsvorsitzenden ab. Kommentar Also, der FT ist keine Lügenpresse und hat das jetzt amtlich, nämlich in Form einer Stellungnahme aus der Pressestelle der Stadt. Die sah sich gar zu einer formvollendeten Entschuldigung genötigt, nachdem bei einer Präsentation der Stadtverwaltung im letzten Konversionssenat die kritische Berichterstattung im FT mit dieser Titulierung bedacht wurde. Die Stellungnahme ging allerdings nicht über den normalen Presseverteiler an alle Medien, sondern anscheinend ausschließlich an die FT-Redaktion. Noch viel interessanter als die hochoffiziell-gnädige Wiederherstellung des journalistischen Rufs unseres Heimatblatts sind aber die vom FT ebenfalls berichteten weiteren Klarstellungen der Stadt. Zum einen distanziert sich die Stadt von BuB-Stadträtin Daniela Reinfelder, die über Facebook den FT als „Aufmischpresse“ bezeichnet hatte und derzeit keine Gelegenheit auslässt, um gegen dessen kritische Kommentare zu schießen. Zum anderen – noch interessanter - liest der FT aus der ihm vorliegenden Stellungnahme noch eine weitere Zurückweisung, nämlich gegenüber dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Stieringer, der sich abfällig gegenüber einem von BBB-Stadtrat Tscherner angekündigten und aus seiner Sicht wohl eigentlich von FT-Redakteur Michael Wehner initiierten bzw. forcierten Bürgerbegehren geäußert hatte. (O-Ton Stieringer in der Sitzung: „Macht der Tscherner jetzt das Wehner-Begehren.“) Die Stadt nun verkündet offiziell und wohl in bewusstem Gegensatz zu Stieringer, dass sie ein Bürgerbegehren als Mittel aktiver Bürgerbeteiligung im Konversionsprozess grundsätzlich gut heißt. Interessant ist das deshalb, weil Stieringer bekanntermaßen ein besonderer Spezl des Oberbürgermeisters ist und in unterrichteten Kreisen als dessen Nachfolger gehandelt wird. Was diese Watsch’n dem gewichtigen Mann an der SPD-Spitze sagen soll, bleibt für Spekulationen offen. Zu wünschen wäre, dass dieses Selbstdarstellungs-und-Schuldzuweisungs-Karussell endlich gestoppt und sachlich gearbeitet wird. Denn es geht um mehr als die Befindlichkeiten von Stadtrat und Lokalpresse. Die Leerstandsuhr auf dem Konversionsgelände tickt unaufhörlich, während Stacheldraht die Bürgerinnen und Bürger von Tausenden von nutzbaren, aber leer stehenden Wohnungen trennt. sys
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