BAmberger Thema

Die GAL setzte sich für einen sozialen Faktor
bei der Neubebauung des Schaeffler-Gelän-
des ein und erhielt Unterstützung nur vom
FW-Kollegen Lauer. Unsere "SPD"-OB wollte
die Investoren nicht mit zu viel Sozialkram
behelligen.

Der Startschuss für das Bebauungsplanverfahren auf dem Schaefflergelände fiel am Dienstag im Bausenat einmütig. Das sehen alle Fraktionen gleich: Die Aufwertung der Industriebrache in ein bunt gemischtes Gebiet mit den Funktionen Wohnen, Arbeiten und Freizeit ist das Zukunftsmodell. Diese Zukunftsvision ist also unstrittig. Klar sind auch die Knackpunkte, die im Bebauungsplanverfahren geklärt werden müssen: Geruchsbelästigung vom "Nachbar Schlachthof", Verkehrsanbindung, ÖPNV- Anbindung. Nach Vorstellungen des Investors sollen auf dem Gelände etwa 350 Wohnungen unterschiedlicher Größenordnung entstehen. Auch bei dem Punkt war man sich fraktionsübergreifend noch einig.

Doch als es darum ging, die von der GAL vorgetragene Forderung nach Festschreibung eines Anteils an preiswertem, familienfreundlichem Wohnraum festzuzurren, ging es in der Diskussion weit auseinander. SPD und CSU sprachen sich uni sono dafür aus, doch dem Investor das Leben nicht zu schwer zu machen mit diesen lästigen Auflagen. Oberbürgermeister und Baureferent wiesen darauf hin, dass die Anwendung des sozialen Baulandmodelles hier nicht greifen solle, da der Investor schon genug Hürden zu bewältigen hat, wie Altlasten beseitigen und den Denkmalschutz nicht mit Füßen treten.

In einer zähen Diskussion gelang es der GAL und Alt-OB Herbert Lauer doch einen Beschluss herbeizuführen, der zumindest eine Empfehlung enthält, mit dem Investor einen Weg zu suchen, die sozialen Belange zu berücksichtigen. Eine wachsweiche Formulierung ist dies, aber solange ein SPD-Oberbürgermeister eigentlich typisch sozialdemokratischen Themen regelmäßg auf die Bremse geht, ist nichts anderes zu erwarten.

Ursula Sowa