BAmberger Thema

Golfplatz naturnah und für alle zugänglich 9.07.2015
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GAL will Golfplatz-Erhalt im Hauptsmoorwald an Auflagen knüpfen, z. B. an Zertifikat „Golf & Natur“

Pressemitteilung

Der Golfplatz im Hauptsmoorwald am Rande der Gartenstadt wird wohl erhalten bleiben – das zeichnet sich ab, denn sowohl Stadtspitze als auch alle Stadtratsfraktionen haben dementsprechend ihren Willen bekundet. Dem schließt sich prinzipiell die GAL an, will dies aber mit gewissen Absicherungen und Auflagen verbinden, welche von den beiden Fraktionsmitgliedern Gertrud Leumer und Peter Gack nun in Antragsform gegossen wurden.

Zum einen geht es den Grünen um den Erhalt des Golfplatzes als Naherholungsgebiet für die benachbarten Gartenstädter BürgerInnen, die nämlich in großer Sorge sind, dass die Golfanlage vielleicht einmal nicht mehr so frei zugänglich sein könnte wie jetzt. Hier will die GAL-Fraktion vorsorgen, indem baurechtlich eine Umzäunung oder Absperrung ausgeschlossen wird. Außerdem soll vertraglich zwischen Golfclub und Stadt geregelt werden, dass BürgerInnen die Golfflächen jederzeit und überall – freilich mit Rücksichtnahme auf das Golfspielen – zur Naherholung nutzen können.

Das zu erwartende Vertragskonstrukt – Verpachtung des Geländes von der BImA an die Stadt und dann Unterverpachtung von der Stadt an den Golfclub – sieht die GAL zudem als Gelegenheit, auf die Bewirtschaftung des Areals Einfluss zu nehmen. „Wir möchten eine naturnahe Golfanlage“, sagt dazu die umweltpolitische GAL-Sprecherin Gertrud Leumer und weist darauf hin, „dass der Golfclub auch jetzt schon in sympathischer Weise nicht zu den polierten und elitären Golfvereinen zählt.“ Sie meint deshalb, mit dem GAL-Antragsvorstoß auch bei den Golf-Aktiven auf offene Türen zu stoßen.

Konkret schlägt die GAL-Fraktion vor, dass der Bamberger Golfclub sich an dem Programm „Golf & Natur“ des Deutschen Golfverbands beteiligt, das gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz und wissenschaftlichen Experten aufgelegt wurde. Beteiligte Golfvereine müssen einen naturnahen Entwicklungsplan erarbeiten, Biotope pflegen bzw. neu anlegen oder erweitern, und gezielt Lebensraum für Tiere und Pflanzen schaffen. Außerdem gibt es Vorschriften und Nachweispflichten für den Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln. Nach ca. drei  bis vier Jahren gibt es ein Zertifikat, Anschlusszertifizierungen sind immer wieder neu zu beantragen. 148 zertifizierte Vereine gibt es derzeit in Deutschland.

GAL-Stadtrat Peter Gack hält es für angebracht, den Erhalt des Golfplatzes an eine solche kontrollierbar naturnahe Bewirtschaftung zu knüpfen und dies in Einzelpunkten vertraglich zu regeln: „Das käme einem guten Nachbarschaftsverhältnis zu den GartenstädterInnen sicher zu Gute, es würde die Erklärung der Stadt zur lokalen Biodiversität und zum Artenschutz in die Tat umsetzen, und der Golfclub selbst bekäme so ein innovatives und eben nicht alltägliches Profil, wie es nach unserem Eindruck zu dem Verein gut passt.“

sys


Die GAL-Stadtratsfraktion beim Ortstermin auf dem Golfplatz im Juni 2015.


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