BAmberger Thema

Bleiben Parkplätze und Ampel in der Langen Straße? 18.05.2016
Verkehr, Aktuelles, BA-Thema
Beschlossen sind Tempo 20, kein Radweg auf der rechten Seite und mehr Platz für Passant*innen vor Graupner und Beckstein. Aber ein paar offene (und heikle) Fragen bleiben.

Bericht aus dem Umweltsenat

Es wird was passieren, demnächst in der Langen Straße. Die vor allem für Radfahrende unhaltbare verkehrliche Situation wird sich ändern, nach dem jüngsten Beschluss des Umwelt- und Verkehrssenats. Und – für gefühlte Bamberger Verhältnisse – ist es schon ein mächtiger Schritt, der da getan wird, in Richtung Verkehrsberuhigung und Aufenthaltsqualität.

Doch was noch in der Luft hängt, sind die 14 Parkplätze auf der südlichen Seite der Langen Straße (also von der Fahrtrichtung aus gesehen links). Deren Wegfall war schon einmal beschlossen worden, der Beschluss auf Druck des Einzelhandels dann aber wieder zurückgeholt worden. Bei der Diskussion im Senat kamen sie zur Sprache, es wurde aber noch keine endgültige Lösung gefunden, die GAL sprach sich dafür aus, anstelle der Parkplätze mehr Raum für Fußgänger, Außengastronomie usw. zu schaffen.

Ebenso wenig abschließend behandelt wurde der Vorschlag der GAL, die Ampelanlage am Obstmarkt komplett wegfallen zu lassen. Durch die Verkehrsberuhigung auf Tempo 20, die man im Übergangsbereich der Fußgängerzone am Obstmarkt noch auf 10 km/h drosseln könnte, wäre eine Straßenquerung bei entsprechend langsam fließendem Verkehr leicht möglich. Zudem wird die geplante Kapp-Haltestelle für den ÖPNV bei der Sparkasse ohnehin immer wieder dafür sorgen, dass gar kein MIV am Obstmarkt ankommt, weil dieser hinter dem Bus an der Bushaltestelle warten muss. Dann wäre es absurd, bei völlig freier Fahrbahn als Fußgänger*in an der roten Ampel zu stehen. Ganz leicht könnte man die Ampel auf Probe abstellen und das in einer Probephase testen.

Es bleibt spannend, wie es hier im Detail weitergeht.

Vorerst ist die Beschusslage des Senats so:

  1. Verkehrsberuhigter Geschäftsbereich mit Tempo 20 in der gesamten Langen Straße
  2. Der Radwegerest vor Beckstein und Graupner wird gepflastert. Radfahrende sind künftig in der gesamten Langen Straße gleichberechtigt auf der Fahrbahn unterwegs.
  3. Die dortigen Freischankflächen werden an den Straßenrand geschoben, wodurch mehr Platz für Fußgänger*innen zwischen Hauswand und Freischankflächen (mind. 3 m.) entsteht.
  4. Zwischen Generalsgasse und Lichtzeichenanlage am Obstmarkt wird ein absolutes Halteverbot angeordnet.
  5. Bei der Generalsgasse soll es zwei Taxiplätze geben, die aber erst ab 10.30 Uhr bespielt werden, zuvor wird die Fläche an Anlieferzone für Geschäfte genutzt.
  6. "Der Umweltsenat beauftragt die Verwaltung die Planung weiter zu konkretisieren und erneut im Umweltsenat zu berichten.“ (Zitat Sitzungsbeschluss; hierunter fallen auch die Themen Parkplätze und Ampel)

Da mag sich mancher die Augen reiben, der mit einer solchen Entwicklung für die Lange Straße schon nicht mehr gerechnet hatte. Man hätte diesen Status allerdings auch schon vor vier Jahren haben können, als beim Mediationsverfahren „Masterplan Innenstadt“ genau solche Vorschläge zusammen mit Bürger*innen erarbeitet worden waren. Dass die aktuelle Beschlusslage wie eine kleine Revolution wirkt, liegt vor allem daran, dass so lange schon Bremser und Verhinderer im Stadtrat die Mehrheit hatten. So gesehen kann man aus der Position des Rückstands leicht einen Fortschritt generieren. Aber immerhin – es ist ein guter Schritt voran – endlich!

 


Noch unklar: Bleiben die 14 Kurzzeitparkplätze (links)?

Aktion der GAL im September 2015 beim "parking day": Es wurde kurzerhand einer dieser Parkpläetze besetzt und in Aufenthaltsraum für Menschen umfunktioniert. Mehr Fotos sind zu finden in der Fotogalerie 2015.


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