BAmberger Thema

Neu: Radfahren in der Habergasse erlaubt 13.09.2013
Verkehr, Aktuelles, BA-Thema
Auf wundersame Weise und über praxisdemokratische Umwege kam ein Vorschlag von GAL-Stadtrat Peter Gack zur blitzartigen Umsetzung.

Wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind und durch die Habergasse müssen - das ist das kleine und schmale Stück Gasse, das von der Langen Straße hinunter zum Alten Kanal führt, bei der Weinstube Rückel - steigen Sie dann immer ab? Sicher nicht, oder? Denn es ist zwar eng und durchbrausen kann man in keinem Fall, aber beim Fahrradschieben entsteht ja auch nicht gerade mehr Platz, und so radeln die meisten langsam durch diese kurze Engstelle. Aber - sie verstoßen damit offiziell gegen die Verkehrsregeln, jedenfalls taten sie das bis vor kurzem.

Ein anwohnender Bürger fand diese Verkehrsregelung nicht sonderlich überzeugend und hat sich damit an GAL-Stadtrat Peter Gack gewendet, der sich der Meinung - auch aus eigener Radl-Praxis - ohne Weiteres anschließen konnte. Er mailte ans Straßenverkehrsaufsichtsamt und regte an, das Radfahren im Schrittempo zu erlauben.

Von dort kam dann erst einmal eine tendenziell zurückweisende Antwort: "Der Vorschlag wurde vor Jahren bereits schon mal abgelehnt, da eine zu hohe Gefährdung des Fußgängerverkehrs befürchtet wurde. Ferner würden Radfahrer/Innen zu schnell an den Hauseingängen vorbeifahren." Der zuständige Beamte sagte aber dennoch zu, ein Anhörungsverfahren zu dem Vorschlag bei Polizei, Stadtplanungsamt und Entsorgungs- und Baubetrieb einzuleiten.

"Okay, das dauert dann erst mal", dachte sich da GAL-Stadtrat Gack und setzte sich auf seinen Drahtesel, um sich radelnd in Geduld zu üben. Doch als er zwei Tage später zufällig wieder durch die Habergasse radelte, staunte er nicht schlecht. Die Beschilderung war bereits ausgetauscht worden: Radfahren ist jetzt in der Habergasse erlaubt!

Waren da Heinzelmännchen am Werk, ein fahrradpolitisch engagierter Deus ex machina oder gar rätselhafter Voodoo-Zauber?

Nein, das Straßenverkehrsaufsichtsamt hat aller Wahrscheinlichkeit nach Turbo-Antrieb von „ganz oben“ erhalten. Besagter Bürger teilte seine Anregung nämlich nicht nur GAL-Stadtrat Peter Gack mit, sondern auch dem Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Wolfgang Metzner und dem Oberbürgermeister höchstpersönlich - und zwar samt dem Hinweis, dass von der GAL dazu ein Antrag geplant sei. Und die Kombination war offensichtlich unschlagbar.

Also nur mal so als Tipp an die Bürgerschaft....

Manchmal sind Gottes Wege ja verschlungen, und vermutlich nicht nur sein Fahrradwege.

sys

 



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