Die GAL auf dem Weg zur dritten politischen Kraft
Ein Blick auf die damals mit 28 Personen besetzte Stadtratsliste macht deutlich, dass die meisten GALierInnen aus dem Bereich Gewerkschaften, Bund Naturschutz, Bürgerinitiative gegen Atomanlagen oder der Studentenvertretung kamen. Unter den ersten acht Kandidaten fand sich nur ein Parteimitglied der GRÜNEN.
Bis heute versteht sich die GAL deshalb auch als parteiliche, aber unabhängige Gruppe kommunalpolitisch interessierter Menschen. Und bis heute haben alle, die sich mit dem Programm der GAL identifizieren können und mitarbeiten wollen gleiches Stimmrecht, egal, ob sie Mitglied bei Bündnis 90/DIE GRÜNEN sind oder nicht.
Mit einem Ergebnis von 6,59 % konnte die neue Größe in der Bamberger Politiklandschaft einen grandiosen Erfolg feiern und mit drei Stadtratsmandaten (d.h. Fraktionsstärke) ins Rathaus ziehen.
Bei den Wahlen 1990, 1996, 2002 und 2008 errang die GAL jeweils ein Mandat mehr und stellt derzeit die drittstärkste Fraktion im Stadtrat. Nach dem Ausscheiden eines Kollegen schrumpfte die Fraktion im Mai 2010 vorerst auf sechs Mitglieder, holte dies aber mit der Stadtratswahl 2014 wieder doppelt herein. Seitdem zählt die GAL acht StadträtInnen.
"Damit man draußen weiß, was drinnen los ist ..."
Auch das war einer der Wahlsprüche der neuen GAL von Anfang der 80er Jahre, aber auch dieser ist heute nicht weniger aktuell. Die GAL will Transparenz im Rathaus und ist die wichtigste demokratische Kontrolle in dieser Stadt – auch wenn es den heutigen grün-alternativen StadträtInnen nicht immer gelingt, den Rathausfilz aufzuweichen.
Deshalb bringt die GAL seit 1984 in unregelmäßigen Abständen, aber zwei- bis dreimal im Jahr eine eigene Zeitung heraus, in der vorwiegend über kommunalpolitische Themen berichtet wird. Die gaz (Grün-Alternative Zeitung) ist ein wichtiger Beitrag zur politischen Kultur in einer Stadt, die mit nur einer Lokalzeitung pressemäßig unterversorgt ist.