Bamberger Thema

Wie familienfreundlich ist Bamberg wirklich? 20.05.2011
BA-Thema, Aktuelles, Presse-Mitteilung, Soziales
Die GAL lud zu einer Veranstaltung, um dieser Frage nachzugehen

Zu einer familienfreundlichen Stadt gehören u.a. auch Angebote die Eltern in unterschiedlichsten Lebenssituationen stützen. Die GAL ging in einer Veranstaltung den Fragen nach, wie die Stadt Bamberg in diesem Bereich aufgestellt ist und wo Lücken sind, die in der Angebotspalette dringend gefüllt werden müssten.

Dazu referierten Harald Rost und Lena Friedrich vom Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg über das seit April vergangenen Jahres auch in Stadt und Landkreis Bamberg laufende Modellprojekt  Familienstützpunkte. Im Rahmen dieses Projekts wurde eine Bestandserhebung familienbildender Angebote durchgeführt. Zukünftig soll man sich über das  Informationsportal Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.bamberg-familienfreundlich.de über familienbildende Einrichtungen und deren Angebote informieren können.

Als Zwischenergebnis kann bis jetzt festgehalten werden, dass es eine Vielzahl an Einrichtungen gibt, die vor allem in Konfliktsituationen Hilfen anbieten. Ansonsten sei aber das Angebot wenig zielgruppenspezifisch. „Insbesondere für Väter fehlt es an Angeboten“, so Friedrich.

In der Diskussion wurde festgestellt, dass es vor allem in der aufsuchenden Arbeit noch Nachholbedarf in Bamberg gibt. Zwar gibt es die obligatorische Nachsorge durch die Hebammen, aber leider sei beispielsweise das System der so genannten Familienhebammen, die in besonders belasteten Familiensituationen eine längere und intensivere Begleitung gewährleisten nur im Landkreis ausreichend ausgebaut und nicht in der Stadt. Friedrich ergänzte: „Hebammen sind von der Familie anerkannte Vertrauenspersonen. Und alle Maßnahmen greifen nicht, wenn keine Vertrauensbasis vorhanden ist.“

Gisela Filkorn, die als Familienbeauftragte eingeladen war, führte aus, dass es besonders wichtig sei den Erhalt niederschwelliger Angebote, wie das Mütterzentrum Känguruh und Spiel- und Lernprogramm Opstapje durch dauerhafte finanzielle Unterstützung der Stadt zu sichern.  Harald Rost ergänzte: „Das immer wieder gehörte Argument, es sei für freiwillige Leistungen kein Geld da, ist kurzsichtig, denn erstens gilt je früher geholfen wird, desto preiswerter und zweitens ist es eine Frage der Prioritäten. Für schöne Brücken und Straßen wird auch immer Geld ausgegeben.“ Filkorn brachte es auf den Punkt: „Wir brauchen kleinräumige Angebote, d.h. in jedem Stadtteil eine Anlaufstelle für Familien.“

Die anwesenden Stadträtinnen und Stadträte der GAL versprachen, an dem Thema dran zu bleiben und als erstes einen Zwischenbericht zum Modellprojekt ‚Familienstützpunkte’ für den Familiensenat zu beantragen.

Peter Gack



Gerd Altmann pixelio.de

Hilfen für Familien sind auch in Bamberg gefragt


Zur Übersicht: Bamberger Themen
Meinungen zu dieser Webseite lesen und kundtun.

Hier den eigenen Kommentar eingeben

Bitte alle Felder ausfüllen. Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.






CAPTCHA-Bild zum Spam-Schutz
Zur Spamvermeidung bitte das Wort aus dem
Feld oben in das Feld unten eingeben.
Wenn das Wort nicht lesbar ist,
bitte hier klicken.

*