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Wenn nicht jetzt, wann dann? 14.04.2011
Atomausstieg, Aktuelles, BA-Thema, Presse-Mitteilung, Umwelt+Klima
„Bamberg steigt aus der Atomenergie aus – Abschalten in Bamberg!“, so lautet die Forderung einer Unterschriftensammlung, die in dieser Woche startet. Dazu gab es eine gemeinsame Pressekonferenz der Erstunterzeichner.

Pressemitteilung von GAL Bamberg, FW Bamberg,
Bund Naturschutz Kreisgruppe Bamberg,
Vierether Kuckucks-Ei e.V. und Brentano-Theater


„Bamberg steigt aus der Atomenergie aus – Abschalten in Bamberg!“, so lautet die Forderung der Erstunterzeichner einer Unterschriftensammlung, die in dieser Woche startet und sich an Oberbürgermeister und Stadträte sowie indirekt auch an die Stadtwerke wendet. Zu den Erstunterzeichnern, die am Mittwoch bei einem gemeinsamen Pressegespräch die Unterschriftenaktion vorstellten, gehören die GAL Bamberg, der Bund Naturschutz, die Freien Wähler Bamberg, das Vierether Kuckucks-Ei und das Brentanto-Theater.

"Wenn nicht jetzt, wann dann?", haben die Gruppen ihre Pressekonferenz überschrieben und fordern mit der Unterschriftensammlung Stadt und Stadtwerke auf, schnellstmöglich nur noch Strom zu vermarkten, der nicht in Atomkraftwerken erzeugt wird.  Der derzeitige Atomstromanteil des von den Stadtwerken verkauften Stroms liegt nach Aussage von Peter Gack, dem energiepolitischen Sprecher der GAL, bei  25%. Dieser Anteil soll, so fordert Gack, durch Strom aus erneuerbaren und schadstoffarmen Energieträgern ersetzt werden.

Dazu soll, so sein Stadtratskollege Dieter Weinsheimer von den FW Bamberg, von den Stadtwerken weit mehr als bisher in Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien investiert werden. Derzeit betrage der jährliche Zubau nicht einmal ein MegaWatt. „Es sollten mindestens 5 MegaWatt Kraftwerksleistung pro Jahr sein. Das entspricht ca. 2 bis 3 Windkraftanlagen pro Jahr“, so Weinsheimer.  Damit würde, so die Initiatoren unisono, tatsächlich mehr Ökostrom produziert; die Stadtwerke bezögen so deutlich weniger Strom von bereits bestehenden Altanlagen der Atomkonzerne und würden endlich wieder mehr in ihrem ureigenen Geschäftsfeld investieren.

Erich Spranger von der Kreisgruppe Bamberg im Bund Naturschutz fordert die Stadtwerke auf, den in der aktuellen Form bestehenden Tarif „BestNatur“ abzuschaffen, denn er sei „Augenwischerei“. „Beim Tarif BestNatur wird Wasserkraftstrom aus bereits bestehenden, alten Anlagen vermarktet. Dadurch werden Stromanteile nur verschoben und kein Umweltnutzen erzielt“, begründet Spranger seine Ausführungen.

Karin Zieg vom Verein „Vierether Kuckucks-Ei e.V.“ bringt ins Gespräch, dass es nicht darum geht, Atomstrom durch andere Umwelt schädigende Technologien zu ersetzen, und fordert ebenfalls die Stadtwerke auf, endlich aus der Beteiligung an der Planung eines gigantischen Kohlekraftwerks in Brunsbüttel auszusteigen.

Die Initiatoren wollen möglichst bald viele Unterschriften zusammen bekommen, um u. a. damit auch Antragsinitiativen, die derzeit im Stadtrat laufen, zu flankieren und den nötigen Druck zu erzeugen, in Bamberg endlich die Energiewende einzuleiten. Die Unterschriftenliste liegen ab sofort in veschiedenen Geschäften der Innenstadt aus (z. B. Pamina in der Austraße, Bund Naturschutz-Büro in der Kapuzinerstraße). Anklicken für den DownloadHier zum Download.

Außerdem werden bei einem Infostand am kommenden Samstag in der Fußgängerzone und bei den allwöchentlichen Mahnwachen am Montag um 18 Uhr am Grünen Markt Unterschriften gesammelt.

Peter Gack



Dr. Klaus-Uwe Gerhardt pixelio.de


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