Gastkommentar Dr. Jörg Händler Wir werden zur Kenntnis, aber nicht sonderlich wichtig genommen
Es fällt leicht, mit der Stadtführung und Stadtverwaltung ins Gespräch zu kommen und Anliegen vorzubringen. Dies insbesondere seit dem Engagement unseres Vereins sowie der weiteren Bürgervereine Bewahrt die Bergstadt, Freunde des Weltkulturerbes, Historischer Verein u.a. bei der Rettung des Klosters St. Michael vor Investoren und neuen Umbaumaßnahmen – wir hatten damals eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen. Seither werden wir immer zeitig über Pläne der Stadtvorderen im Hinblick auf Denkmalschutz informiert. Leider hat man insoweit aber den Eindruck, dass zwar eine Information erfolgt, dass aber Anregungen, Diskussionsbeiträge, Vorschläge etc. des Vereins bzw. der Vereine nicht von großem Interesse sind – sie werden zur Kenntnis genommen; mehr nicht. Ich habe auch den Eindruck gewonnen, dass es immer schwieriger wird, bestimmte, auch unbequeme Themen an die Öffentlichkeit zu bringen und die Bevölkerung zu informieren: Die einzige Tageszeitung in Bamberg hat augenscheinlich Berichte aus bzw. von Bürgervereinen verbannt. Berichtet wird allenfalls in Reportagen oder dann, wenn es nicht allzu kritisch ist. Wie aber, wenn nicht über eine objektive Presse sollen Bürger über aktuelle lokale Geschehen informiert werden? Welche Möglichkeiten hat ein Bürgerverein, als über Presse oder neue Medien zu informieren? Gleiches gilt für die Vertreter der Bürgerschaft in kommunalen Gremien, die Stadträte. Gerade vor Abstimmungen über wichtige Projekte versuche ich und versuchen andere Bürgervereine, die Volksvertreter zu sensibilisieren, indem neue und weiterführende Informationen oder Hintergründe gegeben und aufbereitet werden. Die Fraktionen und Stadträte erhalten Anschreiben, insbesondere auch Emails. Reaktionen: in der Regel keine. Eigentlich antworten immer nur die zwei, drei „üblichen Verdächtigen“. Im Übrigen muss man annehmen, dass die Vertreter der Bamberger Bürger die Anliegen der Bamberger Bürgervereine nicht sonderlich wichtig nehmen, denn – auch das kommt vor – manchmal kommen auch Emails nach Wochen zurück mit dem Vermerk „Vom Empfänger nicht gelesen“. Über Gründe kann man nur spekulieren. Aber wie sagte Steve Jobs, der Gründer von Apple: „Bleibt hungrig!“ Deshalb mache ich, machen wir weiter und lassen uns nicht unterkriegen.
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