Billiger Stimmenfang im Osten!
Seit mehreren Jahren werden die Stadt Bamberg und ihre Bürgerinnen und Bürger von der Frage umgetrieben, wie der viergleisige Ausbau der Strecke München-Berlin durch das Stadtgebiet geführt werden soll. Die Bürgerinitiative „AG Bahnsinn“ und auch die Bahn favorisieren die Ostumfahrung, allerdings mit verschiedenen Geschwindigkeiten (Bahn: 300 km/h, Bahnsinn: nur Güterzüge mit max. 120 km/h), die Stadt liebäugelt neuerdings mit einer Tunnellösung mitten durch die Stadt. Doch noch lange sind nicht alle Argumente und Fakten, alle Vor- und Nachteile, alle Für und Wider auf dem Tisch und bis ins Letzte geprüft.
CSU und SPD ist das jedoch egal. Insbesondere ihre im Osten Bambergs angesiedelten Ortsverbände haben bereits großspurig angekündigt, dass sie sich gegen eine Ostumfahrung aussprechen werden. Klar, die Kommunalwahlen stehen bevor. Und eine vermeintlich klare Position ist einfacher und billiger Stimmenfang. Mit vernünftiger und seriöser Politik hat das jedoch nichts zu tun. So wird es für die WählerInnen, die diesen Wahlversprechen Glauben schenken, womöglich noch ein böses Erwachen geben. Denn, wie gesagt, nach den Wahlen können sich durchaus noch „neue Erkenntnisse“ ergeben und die voreiligen Großredner zurückpfeifen.
Denn heute ist noch nicht klar, bei welcher Variante der Raubbau an der Natur am geringsten ausfällt, wie unser Wasser gesichert wird und wie hoch die Lärmbelästigung für den Menschen ausfällt. Der Ausbau kostet auch für die Stadt viel Geld, was kommende Aufgaben stark einschränken wird. Ohne diese Zahlen auf dem Tisch ist keine ernst zu nehmende Entscheidung möglich. Wer sich heute schon festlegt, handelt politisch grob fahrlässig. Ines C. Eilig
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