- Eine Umzugsdecke, die beim großen Umzug von Verwaltungsabteilungen in den Michelsberg übrig geblieben ist und die beim geplanten großen Umzug von Verwaltungsabteilungen ins ehemalige Kreiswehrersatzamt (beim ZOB) wieder verwendet werden soll.
- Renoviervlies zum Abdecken des wertvollen Bodens bei der Sanierung des Dominikanerbaus durch die Universität. Zumindest der wurde geschont.
- Zudecke für Flüchtlinge, die im Balkanzentrum ARE untergebracht sind – nach dem Motto: Wer g’scheit friert, haut auch früher wieder ab …
- Upcycling-Kunstwerk von Joseph Beuys, das aus Stoffabfällen genäht wurde; Objekt im Rahmen einer Ausstellung im neu eröffneten Kesselhaus.
Auflösung: Wer g’scheit friert, haut auch früher wieder ab … Richtig ist Antwort 3, wobei auch die anderen Antworten leider nur haarscharf an der Realität vorbei gehen. Tatsächlich handelt es sich um ein 2 Millimeter dickes Stoffstück in der Größe 2 mal 1,5 Meter. Es ist ersichtlich aus gepressten und genähten Stoff-abfällen produziert und wird üblicherweise dazu verwendet, bei Renovierungsarbeiten den Boden abzudecken oder bei Umzügen kratzgefährdete Oberflächen zu schützen. Im Handel ist das Produkt auch unter den Bezeichnungen Abdeckvlies, Packdecke oder Möbeldecke zu finden. Man bekommt bei ebay 10 solcher Decken für 19,90 Euro oder bei www.umzugsshop.de genau das vorliegende Exemplar in gleicher Größe für 1,86 Euro. Die fotografierte Decke stammt aus der ARE (Aufnahme und Rückführungseinrichtung für Balkanflüchtlinge) auf dem Bamberger Konversionsgelände. Jede*r Asylsuchende bekommt dort ein Exemplar, um sich nachts in seinem Bett zuzudecken. Kritik an dieser völlig mangelhaften und schäbigen Ausstattung wiesen die Verantwortlichen bei Eröffnung der Einrichtung mit dem Argument zurück, die Zimmer seien ja beheizbar. Nach Informationen der gaz besorgten sich die Bewohner*innen der Unterkunft größtenteils selbst über Bekannte oder Kleiderkammern eigene Decken oder kauften sich solche von ihrem Taschengeld, sobald sie eines bekamen. Im Dezember dann behauptete die ARE-Leitung gegenüber dem Ombudsteam der Stadt Bamberg, man habe inzwischen normale Bettdecken angeschafft, die Billig-Vlies-Variante sei ausgemustert worden. Bei einer Pressebegehung kurz vor Weihnachten wurden jedoch in neuen, noch nicht bezogenen Zimmern genau dieselben bekannten Decken vorgefunden – zu sehen in der heute-Sendung vom 21.12.2015. Es ist beschämend, wie knickrig und mitleidlos ein reiches Land wie Deutschland mit den geringsten Bedürfnissen hilfesuchender Menschen umgeht. sys Zimmer in einer ARE-Wohnung: Zu sehen sind die Renoviervliese als Bettdecken. Foto: usa | |