Gefährliche Krankheit „vermis rotationis“ bedroht Oberbürgermeister
Als Oberhaupt einer Stadt hat man mit Problemen zu kämpfen, deren Tragweite, deren Schwergewicht, ja deren Niederschmetterungspotential man als einfacher Bürger oder einfache Bürgerin gar nicht ermessen kann. So hatte unser Oberbürgermeister über Monate mit der Frage zu kämpfen, in welche Richtung die beiden Bänke am Schönleinsplatz (Nähe Gaststätte Luitpold) ausgerichtet sein sollen. Sie standen mit dem Rücken zur Grünfläche. Von Bürgerseite kam der Wunsch, sie um 180 Grad zu drehen, also mit Blick zur Wiese. Dem wurde entsprochen. Doch dann kamen Beschwerden anderer Anlieger*innen, die sich nun darüber beschwerten, dass bei feuchtem Rasen und Pfützenbildung im Fußbereich der Bänke diese nicht mehr benutzbar seien. Daraufhin wurden die Bänke wiederum um 180 Grad zurückgedreht. Der Oberbürgermeister prüfte auch den Vorschlag, Pflasterplatten im Fußraum der Bänke anzubringen, um es bei den ersten 180 Grad belassen zu können. Er spürte bereits, wie sehr ihm die Orientierungslosigkeit der Bänke seelisch zu schaffen machte. Doch dem widersprach nun wieder das Gartenamt, das seine Rasenmäh-Tätigkeit auf der Grünfläche durch Pflasterung inakzeptabel beeinträchtigt sah. Der angesichts des Drehschwindels schon gar nicht mehr starke Rathaus-Chef glaubte sodann an die endgültige Überwindung der Bänke-Rotation, da trat unerwartet FDP-Stadtrat Martin Pöhner mit einem neuerlichen Antrag auf den Plan: Bitte Bänke drehen mit Blickrichtung Grünfläche. Gefasst und mit äußerster Selbstkontrolle erklärte der Oberbürgermeister in einem Schreiben den komplizierten vielschichtigen Sachverhalt und bat flehentlich, nach zweimaligem Drehen um jeweils 180 Grad nicht durch neuerliche Drehung sich zwangsläufig anschließende gegenläufige Drehungswünsche auszulösen. Man kann sehen, welch ungeahnte gesundheitliche Gefahren so ein Job im Rathaus birgt. Vor der nicht zu unterschätzenden Erkrankung mit dem „vermis rotationis“ (umgangssprachlich Drehwurm) sollte sich ein Oberbürgermeister schwer in Acht nehmen. Obwohl … ähm … der GAL-Stadtratsfraktion juckt schon teuflisch ein Antrag in den Fingerspitzen: Drehung der Bänke um … 360 Grad! sys  
Zwei Bänke am Schönleinsplatz - infame Virusträger. | 
