AEO-Report 2 Wie Bayern in der AEO bei der Bekleidung für Geflüchtete spart und dafür Bürgerspenden missbraucht. „Hund san’s schoo“ – die in München bei der CSU-Staatsregierung. Es wird gespart, und zwar am allerliebsten bei denen, die nicht wählen dürfen und sich nicht wehren können. Da kann man nichts verkehrt machen. Also: Flüchtlinge. Asylsuchende müssen mit dem versorgt werden, was das absolute Existenzminimum in Deutschland bedeutet, das haben Gerichte so festgelegt. Nicht gänzlich ausgeschlossen haben sie das Sachleistungsprinzip, also den Grundsatz, dass diese Versorgung nicht mit Geld umgesetzt werden muss, sondern auch konkrete Waren ausgegeben werden können. In der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken AEO nutzt Bayern diese Möglichkeit. Die Rechnung geht so: Eigentlich würde eine erwachsene Person pro Monat 34 Euro für Kleidung erhalten, das schreibt das Asylbewerberleistungsgesetz vor. In der AEO erhält jede*r Geflüchtete monatlich einen Gutschein über zwei nicht näher bezeichnete Kleidungsstücke und muss diese in einer Kleiderkammer des Roten Kreuzes auf dem AEO-Gelände einlösen. Diese Kleiderkammer hat ein Reservoir aus ausschließlich gespendeten Kleidungsstücken, zum allergrößten Teil aus den Nachlässen Verstorbener. Wo der Freistaat also monatlich 34 Euro aufbringen müsste, gibt er stattdessen einfach die Spenden von Bürger*innen weiter. Seine gesetzliche Leistungspflicht erfüllt der CSU-Freistaat Bayern ergo mit Hilfe gut meinender Bürger*innen, die in der Regel davon gar nichts wissen. Sie gehen davon aus, dass ihre Spenden bedürftigen Menschen zusätzlich zur Verfügung stehen. Kosten entstehen dem Staat nur durch die Räume für die Kleiderkammer und eine Pauschale an das Rote Kreuz. Denn der Verband betreibt die Kleiderkammer zwar großteils ehrenamtlich, hat aber doch einige Personal-, Transport- und Sachkosten zu decken. Ein Schnäppchen für den Freistaat also, der sonst bei derzeit ca. 1400 Flüchtlingen monatlich 47.000 Euro auszahlen müsste. Aus Bamberger Sicht hingegen schade, denn das Geld würde in den Kassen des hiesigen Einzelhandels landen. Abgesehen davon werden die Asylsuchenden über die Kleiderkammer auch mehr schlecht als recht versorgt. Die Nachlassspenden vorwiegend alter Menschen entsprechen nur geringfügig dem Bedarf von zumeist jungen, schlanken Flüchtlingen. Es fehlt also hinten und vorne an passender Kleidung. Erst wiederholte Kritik, beharrliches Drängeln und hartnäckiges Nachfragen des städtischen Ombudsteams und des Vereins „Freund statt fremd“ führten dazu, dass seit Anfang März Unterwäsche und Socken zugekauft und als Neuware ausgegeben und bei Bedarf auch Schuhe in der richtigen Größe besorgt werden. Die Portokasse im bayerischen Finanzministerium mag das aufbessern. Alle anderen Beteiligten haben das Nachsehen. sys |