Gastbeitrag von Christian Hader

Vor fünf Jahren, 2012, beschloss der Stadtrat die „Radverkehrsstrategie“ als „verbindliche mittelfristige Handlungsgrundlage für Politik und Verwaltung“ mit drei Hauptzielen:  Erhöhung des Radverkehrsanteils, Senkung der Unfallzahlen und Akzeptanz des Fahrrads als gleichberechtigtes Verkehrsmittel. Zu diesem Zweck sollten jährlich fünf Euro pro Einwohner für Radverkehrsförderung investiert werden.
Doch diese Vorgabe wurde bislang noch in keinem Jahr erreicht. Zum Vergleich: Kopenhagen verwendet nicht selten bis zu 75 Euro pro Jahr und Einwohner, um den Radverkehr zu fördern, und selbst der nationale Radverkehrsplan des Bundesverkehrsministeriums empfiehlt für Kommunen Ausgaben von sechs bis 15 Euro.

Zu schmale bauliche und fast dauerhaft zugeparkte Radwege in schlechtem Zustand und gefährliche Überholvorgänge im Mischverkehr kennzeichnen weiterhin den Fahrradalltag in Bamberg. Dass dennoch 30% aller Wege in Bamberg mit dem Fahrrad zurückgelegt werde ist beachtlich und wohl eher trotz und nicht wegen der städtischen Radverkehrspolitik so. Denn leider sind auch die Unfallzahlen mit Radfahrerbeteiligung in Bamberg außerordentlich hoch und haben sich von 2012 bis 2016 sogar um 42% gesteigert.

Der Radentscheid soll das ändern und wird der Bamberger Radverkehrspolitik nun neuen Drive bringen: Mit über 20 unterstützenden Vereinen, Verbänden und Institutionen hat unsere Inititative schon jetzt einen immensen gesellschaftlichen Rückhalt. 10 Ziele umfasst der Text für ein Bürgerbegehren, das wir nun auf den Weg gebracht haben. Zunächst sind rund 4000 Unterschriften von Bamberger Wahlberechtigten zu sammeln. Wenn dann der Stadtrat das Bürgerbegehren für zulässig erklärt, kommt es zum Bürgerentscheid und zur Abstimmung aller Wahlberechtigten. Es geht los!

• Fahrradstraßen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr
• Fahrradgerechte und sichere City- und Schulwegrouten
• Schutz für Radfahrende an viel befahrenen Hauptstraßen
• Mehr Disziplin im Straßenverkehr für eine gegenseitige Akzeptanz
• Drei Kreuzungen pro Jahr für alle sicherer machen
• 5000 neue Fahrradparkplätze bis 2025
• Grüne Welle für den Umweltverbund
• Radschnellwege für den Pendelverkehr
• Mehr Effizienz und Effektivität bei -Planung und Umsetzung
• Bamberg für mehr Radverkehr -sensibilisieren

Unterschreiben!

Die GAL Bamberg unterstützt den Radentscheid. Vor dem GAL-Fraktionsbüro, Grüner Markt 7, 2. Stock liegt eine Unterschriftenliste bereit.

Gesammelt werden Unterschriften an 40 Orten, z.B. Pamina (Austraße), Café Leander (Hauptwachstraße), Brotladen (Fleischstraße), nah & gut (Ottostraße), Café Abseits (Pödeldorfer Straße), Ebl (Würzburger/Magazinstraße), Praxis Fröhlcke (Heinrich-Weber-Platz), Lichtspiel (Königstraße), Mussärol, Motor Ritter (Nürnberger Straße), Schuh Lechner (Josephstraße), Rewe (Würzburger/Caspersmeyerstraße), u. a.

Alle Infos, Unterschriftslisten zum Download und zum Sammeln im Familien- und Freundeskreis:

www.radentscheid-bamberg.de