Vor drei Jahren versprach der Oberbürgermeister 120 neue Wohnungen auf dem Eberth-Gelände. Bis heute wurde dort keine einzige Kelle Mörtel gemischt. Anfang des Jahres 2014 kaufte das städtische Wohnungsbauunternehmen Stadtbau GmbH das ehemalige Gelände der Firma Eberth in der Gereuth. Der Plan war zum einen, dort die neue Baskidhall zu errichten, ein Basketballjugendförderzentrum, das heute in Kooperation mit den Brose Baskets betrieben wird, und zum anderen 120 Wohnungen für Geringverdienende zu bauen. Vom Oberbürgermeister wurde dies vollmundig angekündigt. Das ehemalige Gelände der Firma Eberth in der Gereuth, zwischen Gereuthstaße, Lerchenweg und Kornstraße. (Foto: sys) Das mit der Baskidhall ging flott: Spatenstich im Mai 2015, Einweihung Oktober 2015. Von Wohnungen allerdings ist auf dem Eberth-Gelände bis heute keine Spur. Stattdessen legt die Geschäftsführung der Stadtbau GmbH dem Stadtrat mit schöner Regelmäßigkeit Berichte vor, dass man sich viel vornimmt und nichts umsetzt. Da steht dann etwa unter der Rubrik ‚Geplante Maßnahmen 2015 ‘ : „Planungsleistungen sind in 2015 vorgesehen (…)“. Und – die copy- und paste-Funktion lässt grüßen – im darauf folgenden Jahr unter derselben Rubrik: „Planungsleistungen für das Areal in der Gereuth sind in 2016 vorgesehen (…)“. Den Eintrag in der entsprechenden Rubrik 2017 dürfen -Leser*innen jetzt selbst raten … Richtig! Nur – voran geht auf dem Gelände bis heute nichts. Ohnehin hat die Firma Eberth erst im März 2017 ihre letzten Hinterlassenschaften abgeräumt – vertragsgemäß! Bei der Stadt hatte man ganz offenkundig noch nie ein Interesse an einem schnell verfügbaren Gelände. Die GAL wollte Druck machen und stellte im Oktober 2016 einen Antrag, sofort ein Bebauungsplanverfahren einzuleiten und 2017 mit den Bautätigkeiten zu beginnen. Doch in öffentlicher Stadtratssitzung will der Oberbürgermeister das Thema nicht behandeln und verwies es in den Aufsichtsrat der Stadtbau GmbH, die Eigentümerin des Geländes ist und das Bauprojekt ja auch entwickeln soll. Der Aufsichtsrat aber tagt nichtöffentlich. Die fragte daraufhin den Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann, warum das Eberth-Gelände in so idyllischer Ruhe döst. Die Deutsche Bahn behindere das Vorhaben, so seine schriftliche Antwort. Er erwähnt nebulös „alt eingetragene Dienstbarkeiten“ und meint, dass die Emissionsschutzberechnung erst nach Klarheit über den Bahnausbau erfolgen könne. Nur: Direkt an die Bahn grenzt das fragliche Grundstück ja gar nicht an, und keine 200 Meter weiter – an der Erlichstraße und in derselben Nähe zur Bahnstrecke – will ein anderer Investor schon bald ebenfalls Wohnungen bauen. Über die wahren Gründe für den Stillstand darf also spekuliert werden … Die Bamberger Bevölkerung hat nach Meinung der GAL ein Recht darauf zu erfahren, warum die vor drei Jahren versprochenen und dringend benötigten bezahlbaren Wohnungen bislang Wunschtraum blieben. Die GAL wird sich dahinter klemmen. sys |